VCD aktiv 5/2005
VCD-Verbandsreferentin
Spaß an der Herausforderung
Seit März 2005 arbeitet Eva Hannak beim VCD in Berlin.
Ihre Aufgabe: Die Zusammenarbeit zwischen Kreis-, Landes- und
Bundesebene effizient zu gestalten. Ihre Vision: Die vielen guten
Ideen und Aktionen im VCD zu bündeln und den VCD zu einem
öffentlich präsenten Verband zu machen, bei dem man
gerne auch mal mitanpackt.
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Foto: Stephan Hajak |
fairkehr: Was hat dich zum
Umzug von Hannover nach Berlin bewegt? Die Stadt oder der Job?
Eva Hannak: Ganz klar der Job. Ich habe vorher
schon drei Jahre auf Kreisebene beim VCD in Hannover gearbeitet
und hatte viel Kontakt mit meiner Vorgängerin. Daher
weiß ich, wie wichtig diese Stelle für Aktive vor Ort
ist und freue mich darüber, sie nun selbst weiter gestalten
zu dürfen.
fairkehr: Was ist dir an der
Stelle persönlich wichtig?
Eva Hannak: Aktive zum Mitmachen motivieren zu
können, wäre mir ein großes Anliegen. Viele
ehrenamtliche Mitarbeiter vor Ort steigen aus, weil sie schon
lange dabei waren oder sich ihre Familien- oder Berufssituation
verändert. Da zu wenig neue Aktive einsteigen, verteilt sich
die Last auf zu wenig Schultern. Das ist nicht gut. Daher ist das
Werben von neuen Aktiven auch einer unserer Schwerpunkte im
kommenden Jahr.
fairkehr: Was reizt dich zum
Anpacken? Bei welchen Themen möchtest du aktiv werden?
Eva Hannak: Mein Lieblingsthema ist der
öffentliche Raum. Ich habe Stadt- und Regionalplanung
studiert, komme also von der planerischen Seite her. Mich
interessiert immer all das besonders, was mit der Gestaltung des
öffentlichen Raums, also mit Verkehrsberuhigung,
Aufenthaltsqualität, Parkplatzreduktion usw. zu tun hat.
fairkehr: Drängelst du
dich an Infotischen auch schon mal in die erste Reihe?
Eva Hannak: Ja, natürlich! Es macht mir
Spaß, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und sie auf
die Arbeit des VCD aufmerksam zu machen.
fairkehr: Muss man diesen
Spaß an der Kommunikation haben, um beim VCD aktiv zu
werden?
Eva Hannak: Es gibt viele Qualitäten, die
man als Aktive oder Aktiver beim VCD einbringen kann. Viele
fühlen sich bei der Lobbyarbeit oder der verkehrspolitischen
Arbeit in Gremien zu Hause. Andere haben Spaß daran, bei
Straßenfesten präsent zu sein oder Aktionen zu
organisieren. Für einen gut funktionierenden Kreisverband
braucht man die einen wie die anderen.
fairkehr: Was wäre
für dich nach zwei oder drei Jahren in diesem Job eine
schöne Erfolgsbilanz?
Eva Hannak: Meine Vision ist, dass wir
bundesweit auch in der Fläche mit aktiven Strukturen
präsent sind, dass wir spannende Projekte durchführen,
die in der Bundesgeschäftsstelle in Berlin genauso intensiv
verfolgt werden wie im Kreisverband. Ich wünsche mir, dass
haupt- und ehrenamtlich Aktive auf Bundes-, Landes- und
Kreisebene eng zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen.
fairkehr: Wo sind die
größten Hürden bis dahin?
Eva Hannak: Wir müssen noch viele zum Mitmachen motivieren
und uns innerhalb des Verbandes stärker vernetzen.
fairkehr: Wie motiviert man
Menschen, für den VCD aktiv zu werden?
Eva Hannak: Mit einem konkreten Anlass –
einem Projekt oder eine einmaligen Aktion – ist es
einfacher, Neugierige dazu zu bewegen, sich die aktive Arbeit mal
anzuschauen. Sie wollen nicht gleich von Ämtern und
Verantwortung erschlagen werden.
fairkehr: Aktiv sein, das
kann ja auch heißen, etwas ganz Neues auszuprobieren, oder?
Eva Hannak: Man hat die Möglichkeit,
für sich selbst etwas zu lernen und sich weiterzuentwickeln,
zum Beispiel in dem man plötzlich in der kommunalen
Verkehrspolitik mitmischt, Pressetexte schreibt oder
Entwürfe für die Straßengestaltung macht. Genauso
wichtig ist aber das Gefühl, etwas bewirken zu können
und nicht nur abzuwarten, was politisch entschieden wird.
fairkehr: Du hast ein
schwieriges Amt. Viele setzen große Hoffnungen in dich und
wissen, wie sie deinen Job machen würden. Wer darf dich
trotzdem jederzeit anrufen?
Eva Hannak: VCD-Aktive und solche, die es
werden wollen, dürfen mich jederzeit anrufen! Es ist mir
wichtig, offen für Vorschläge und Anregungen zu
bleiben, auch wenn ich nicht alles umsetzen kann. Die
Rückmeldungen helfen mir, Prioritäten zu erkennen und
meine Arbeit danach auszurichten. Alles, was sich nicht sofort
verwerten lässt, sammle ich in einem großen
Karteikasten auf meinem Schreibtisch. Es geht nichts
verloren.
Interview: R. Gwinner
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