Magazin 1/2005Mehr Zug für die SchweizDie Schweizer Bahnen sind einfach gut.
Akkurate Zahlen lagen den Schweizern schon immer: 14 Prozent
mehr Zugkilometer, zwölf Prozent mehr Züge, 30
Milliarden Franken Finanzierungsvolumen. So soll am 12. Dezember
2004 exakt siebzehn Jahre und sechs Tage nach der Volksabstimmung
zugunsten der „Bahn 2000“ der gesamte Schweizer
Fahrplan auf Viertel-, Halb- oder Stundentakt befördert
werden. Entgegen der analogen Entwicklung in Deutschland wurde
nicht auf kometenhafte Cityverbindungen, sondern auf Anschluss
bis zu buchstäblich jeder Milchkanne geachtet, so dass
Neubaustrecken vornehmlich zur Takteinhaltung installiert wurden.
So fahren die Züge zwar außerdem schneller,
hauptsächlich jedoch öfter. Punktgenau brachte der
AS-Verlag das „offizielle“ Buch dazu heraus. Ein
üppig illustrierter Titel, den man sich unter das Kopfkissen
einiger DB-Triebköpfe wünscht. Keineswegs Werbung der
SBB, vielmehr kompetent zusammengestellte Beiträge insgesamt
32 befugter Autoren. Zwei Details: Die
Reisezeiten-Vergleichstabelle führt ebenso Verbindungen,
welche über die Jahrzehnte langsamer wurden, und es ist ein
70 × 50 cm großer Fahrplan beigefügt, der beinahe
das gesamte schweizerische Kursbuch ersetzt – so einfach
ist das.
Christian Kräuchli, Ueli Stöckli: Mehr Zug für die Schweiz – Die Bahn-2000-Story, AS-Verlag 2004, 240 Seiten, 300 Abbildungen, 59,80 Euro
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