Magazin 1/2005

Mut zur nationalen Kerosinsteuer

Auf einer VCD-Tagung forderten die Experten mehr Klimaschutz im Flugverkehr.

Foto: www.photocase.de

Rund 60 Experten aus Umweltverbänden, Verwaltung, Ingenieurbüros und Bürgerinitiativen diskutierten am 14. Januar auf einer von Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt geförderten Tagung des VCD über Klimaschutz im Flugverkehr. Dabei ging es vor allem um die Frage, welche ökonomischen Instrumente am wirksamsten und praktikabelsten sind. Fazit der Veranstaltung: Zum Abbau von Wettbewerbsverzerrrungen sollte Deutschland schleunigst auch internationale Flüge mit einer Mehrwertsteuer belegen und eine nationale Kerosinsteuer einführen. Gleichzeitig muss die Europäische Union (EU) gedrängt werden, eine flugstreckenbezogene Emissionsabgabe einzuführen, um die durch den Flugverkehr verursachten Umweltkosten (Lärm, Klimawandel, Luftverschmutzung) in den Flugpreis zu integrieren.

Wenn das alles nicht eintritt, sollte der Flugverkehr wenigstens in den CO2-Emissionshandel der EU einzubeziehen. Dies könne allerdings frühestens ab 2008 erfolgen. Einer europaweiten Kerosinsteuer räumten die Experten wenig Erfolgschancen ein, da sie nur mit Zustimmung aller 25 EU-Länder eingeführt werden könne. Vielversprechender sei es, wenn mehrere EU-Länder zeitnah eine Kerosinsteuer für Inlandsflüge sowie – gestützt auf bilaterale Verträge – auch für zwischenstaatliche Flüge einführten. Ein Vertreter des niederländischen Umweltministeriums ermutigte die Teilnehmer dazu. Holland hat dieses Jahr eine nationale Kerosinsteuer eingeführt.

Die Dokumentation der VCD-Tagung anfordern bei:
Helmar Pless, Tel.: (0228) 98585-20,
E-mail: helmar.pless@vcd.org

 

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