Unter Eiflern ist das Eifelhaus Kronenburg schlicht als „das vegetarische Restaurant“ bekannt. Frau Blank lacht: „Wir sind wahrscheinlich das einzige vegetarische Restaurant auf der ganzen Welt, das auch ein reiches Angebot an Fleischgerichten auf der Karte hat!“ Acht Jahre hat es gedauert, bis die beiden Frauen endlich die erste Kommunionsfeier in ihren Räumen ausrichten durften. „Eine einheimische Hochzeit leider noch nie“, bedauert Luise Hasenhauer, „die Eifler sind zwar absolut freundlich und liebenswert aber allem Neuen gegenüber eben skeptisch.“
Das Eifelhaus im mittelalterlichen Dorf Kronenburg mit seiner bizarren Burgruine ist Ziel unserer Fahrradtour durch das Kylltal. Ein insgesamt 115 km langer Radweg schlängelt sich entlang der Kyll, von Hallschlag bis nach Trier. Da auch eine Bahnlinie dem Talverlauf folgt, bieten sich zahlreiche Bahnhöfe als Startpunkt für eine Fahrradtour an. Besonders schön ist die 35 Kilometer lange Strecke von Gerolstein über Jünkerath nach Kronenburg. Rotmilane ziehen weite Kreise über blühende Wiesen und dichte Wälder. Keine steilen Anstiege unterbrechen die Fahrt. Nur das letzte Stück ist anstrengend. Kronenburg liegt auf einem steil abfallenden Bergkegel in 540 Meter Höhe. Aber die Mühe lohnt: Im mittelalterlichen Dorfkern führen schmale Gässchen durch niedrige Torbögen und über alte Treppen zur Burgruine. Von hier aus hat man einen großartigen Ausblick über die grünen Hügel des Mittelgebirges.
Luise Hasenhauer und Annette Blank betreiben das Eifelhaus seit 1995. Es ist Hotel, Tagungsstätte und Restaurant zugleich. Da beide Frauen aus dem Umweltbereich kommen, war es für sie keine Frage, auch ihr eigenes Haus ökologisch zu betreiben. Als die Landwirtschaftskammer „Genuss für Leib und Seele“ startete, ein Programm zur Direktvermarktung, bei dem Restaurants und Höfe zusammen arbeiten sollen – für viele Gastronomen Neuland – war das nur eine Bestätigung für das Eifelhaus. „Genau wie bei viabono, der Dachmarke für sanften Tourismus. Der Maßnahmenkatalog war wie für uns geschrieben – da mussten wir nichts umstellen“, erklärt Frau Hasenhauer, die bei ihrer früheren Arbeit im Ökobildungswerk Köln die Fülle von Umweltlabeln kennengelernt hat und es gut findet, dass viabono jetzt alles unter einem Dach vereinigt.
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