Wer sich die Zeugnisse des Vulkanismus in Mendig anschauen möchte, fährt mit dem Zug nach Andernach. Von dort aus bringt die Eifel-Pellenz-Bahn stündlich Besucher in die Osteifel. Neu ist der Vulkanradweg entlang der Bahnstrecke, an dem man zahlreiche Spuren der vulkanischen Vergangenheit entdecken kann. Nahe der Bahnstation Plaidt befindet sich das moderne Vulkanpark-Zentrum. In eindrucksvollen Bildern schildert dort ein Film die Entstehung der Osteifel und spekuliert über zukünftige Ausbrüche erloschen geglaubter Vulkane.
Vom Zentrum aus führt ein Fußweg zum alten Römerbergwerk Meurin. Bereits vor 2000 Jahren bauten die Römer dort Tuffstein für ihre Bauwerke ab. Nach so vielen Informationen über kulturelle und geologische Folgen des Laacher-See-Ausbruchs, zieht es einen unwillkürlich zum Tatort.
Noch schlummert der Laacher See in seinem dunkelgrünen Krater. Den einzigen Hinweis auf seine aktive vulkanische Natur liefern Mofetten: Stellen, an denen Kohlensäure aus der Tiefe empor blubbert. Das Maar ist mit seinen Hochbuchenwäldern in weiten Teilen Naturschutzgebiet. Hier finden viele Tier- und Pflanzenarten Zuflucht – ein Grund, die umliegenden Ländereien naturgemäß zu bewirtschaften.
Nina und Michael Ullenbruch übernahmen 1999 das Klostergut der berühmten Abtei am See, stellten es auf „öko“ um und überzeugten auch die Benediktiner Mönche, ihren Obstbau ökologisch zu betreiben. „Es ist wichtig, dass im größten zusammenhängenden Naturschutzgebiet Rheinland-Pfalz Ökolandbau betrieben wird“, erklärt der engagierte Ökolandwirt. Biofleisch, Brot und Honig vermarkten die Ullenbruchs im eigenen Hofladen auf dem Klosterparkplatz. 1,5 Milionen Touristen besuchen Maria Laach im Jahr, die meisten kommen mit Reisebussen oder im Auto. Trotz mehrjähriger Erfahrung auf einem Bioland Hof und gutem Draht zum Kloster dauerte es rund zehn Jahre, bis Ullenbruch die Patres von seiner Idee überzeugen konnte. Selbst beim Unterzeichnen des Pachtvertrags hatte der Abt noch eine letzte Forderung. „Ich musste dem Abt versprechen, dass bald wieder ein Hahn in Laach kräht. Das habe ich gerne getan, nur auf den Zeitpunkt habe ich mich nicht festlegen lassen“, lacht Ullenbruch. Bisher war er viel zu beschäftigt, um sich um Federvieh zu kümmern. Da aber niemand gerne mit dem Abt Wort bricht, können die Benediktiner sicher bald wieder mit dem Hahnenschrei ihre Arbeit beginnen und die Besucher im Hofladen echte Laacher Landeier kaufen – natürlich Bio.
Valeska Zepp
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