Doch allein Kultur und Entertainment genügt nicht mehr. Volkswagen will nun auch in die Bildung eingreifen.
VW, Daimler und General Motors stehen vielleicht schon in ein paar Jahren als Studienorte in so manchem Lebenslauf. In Berlin, Amsterdam oder Heidelberg studiert dann nur noch die zweite Garde. Walther Zimmerli, Philosoph und Gründungspräsident der VW Auto-Universität in Wolfsburg, erklärte jedenfalls in einem Interview mit der Zeitschrift db-mobil: „Wir wollen nur die Besten“.
250 Millionen Euro lässt sich der Automobilkonzern das futuristische Unigebäude kosten, zuzüglich 40 Millionen für den Aufbau und den Betrieb in den nächsten fünf Jahren. Welchen „return on invest“ erwartet die VW AG dafür? „Entscheidende Wettbewerbsvorteile“, gibt Zimmerli unumwunden zu. Themen wie Mobilität, Nachhaltigkeit, Dienstleistung, Führung und Gesundheit stellt er als wichtige Eckpfeiler für die Zukunftsstrategien des Unternehmens heraus. Als ersten Schritt zum großen Thema Gesundheit nennt Zimmerli dann allerdings den Massagesitz, der jetzt schon in die Phaeton-Modelle eingebaut würde. Entlarvend banal. Reduziert VW das Thema Gesundheit auf einen Autositz? Letzten Endes sollen also die Besten doch nur dazu dienen, die Konkurrenzsituation von Volkswagen zu verbessern.
Wohl auch zu diesem Zweck steigt Audi nun ins Kinogeschäft ein. Der große Regisseur Wim Wenders wurde gewonnen für den Audifilm. Wenders drehte ein kleines Roadmovie in der Einöde des mittleren Westens mit schönen schwarz gekleideten Menschen und einem Hauptdarsteller, dem Audi A3. Den Film gibt’s im Internet, und er zeigt schöne atmosphärische Bilder, aber am Ende eben auch nur ein Automobil.
Gute Fahrt, womit auch immer, wünscht Ihnen Ihr
Michael Adler
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