Magazin 6/2007

Erschienen

Was? 24 Kurzgeschichten rund um den Bahnhof, die so unglaublich sind, dass selbst der Autor sagt: „Sie werden mir die Geschichte nicht glauben, aber das ist Ihr Problem.“ Ein Jahr lang hat der Autor die Bahnhöfe der Deutschen Bahn besucht, die Mitarbeiter der Servicebereiche befragt und deren eindrücklichste Erlebnisse als Ausgangspunkt für seine Geschichten gewählt.

Weshalb? Der Bahnhof ist ein kleines Universum für sich, das als Durchgangspassage, als Ort des Abschieds und Wiedersehens voll bunten Treibens und vieler Gefühle steckt. Wer lernt, die Augen offenzuhalten, sieht vielleicht die Vogelfrau, der einst ein Habicht die schönste Taube nahm, oder findet haufenweise Buchstaben, die der Buchstabenpicker den Zeitschriften stiehlt, wenn nicht gelangweilte Passagiere sie beim Lesen knackten.

Für wen? Für Bahnfreunde. Für Kurzgeschichtenliebhaber. Und für alle, die hinschauen und sich Gedanken darüber machen, wo die alte Frau mit dem Futtersack bleibt.

François Loeb: Geschichten, die der Bahnhof schrieb. Benteli Verlag 2007, 170 Seiten, 19,80 Euro. Mit einem Vorwort von Bahnchef Hartmut Mehdorn.

   
 

Was? Eine einjährige Weltreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad und möglichst ohne Flugzeug, die der Autor an einem Sommermorgen in Mainz im Nahverkehrszug beginnt. In mehr als 50 Kapiteln, die er alle während der Reise verfasst hat, beschreibt Christoph Kessel Land, Leute – und das öffentliche Verkehrssystem in anderen Teilen der Welt.

Weshalb? Reisetipps zu den einzelnen Ländern und Verkehrsmitteln sollen Leser ausdrücklich zum Rucksackpacken verleiten. Schließlich ermöglicht Reisen den Menschen, sich von den Zuständen der Welt ihr eigenes Bild zu machen. Wer weiß denn beispielsweise schon, dass in Indien zwar ein Polizist die Ampeln schaltet, ansonsten jedoch selbst die heilige Kuh ihre eigenen Regeln befolgt?

Für wen? Für alle Reise- und Abenteuerlustigen, die das Buch als Ratgeber für ihren nächsten Trip sehen. Und für alle, die gern unterhaltsame und skurrile Geschichten aus dem wahren Leben lesen.

Christoph Kessel: Nächster Halt: Darjeeling Hauptbahnhof. Edition Octopus, Verlagshaus Monsenstein und Vannerdat 2007, 46 Seiten plus Anhang mit Bildern, 24,30 Euro.

   
 

Was? Die Geschichte des Verkehrs seit der Industrialisierung. In fünf Teilen beschreibt der linke Verkehrspolitiker Winfried Wolf die Transportrevolution von der Dampfmaschine zum mit Kerosin betriebenen Flugzeug. Sie habe zu einer „Globalisierung des Tempowahns“ geführt, den weltweiten Warenfluss beschleunigt, das Zeit-Raum-Empfinden verändert und dem Klima durch Treibhausgase geschadet.

Weshalb? Eine radikal andere Verkehrspolitik ist möglich, sagt Winfried Wolf und will auch andere zum Umdenken bewegen, um Umwelt und Klima zu retten. Er plädiert für eine neue Langsamkeit, für weniger und nur den nötigen Verkehr und für nachhaltige Mobilität mit Fahrrad, Bus, Bahn und den eigenen Füßen.

Für wen? Für alle, die daran glauben, dass zukunftsfähige Mobilität nicht mit immer schnelleren Verkehrsmitteln, immer längeren Wegstrecken und immer mehr Beton machbar ist. Und für die, die davon noch überzeugt werden müssen.

Winfried Wolf: Verkehr.
Umwelt.Klima. Die Globalisierung des Tempowahns. Promedia 2007, 496 Seiten, 34,90 Euro.

   
 

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