Magazin 3/2007

Erschienen

Siebzig Prozent aller heute lebenden Menschen werden im Jahr 2050 noch am Leben sein“, schreibt der australische Biologe Tim Flannery. Der Autor des Klimabestsellers „Wir Wettermacher“ hat in seinem neuen Buch „Wir Klimakiller“ sein Wissen für Jugendliche aufbereitet.
Das Buch liest sich streckenweise wie ein spannender Roman. Eindringlich schildert der Wissenschaftler die offensichtlichen Zeichen des Klimawandels. Er erklärt Wetterextreme und ökologische Zusammenhänge anhand konkreter Beispiele und gibt den Jugendlichen Tipps, wie sie selbst aktiv werden können.
Das Buch verschafft Jugendlichen eine Grundlage für Diskussionen über den Klimawandel. Ganz ohne Vorwissen kann man Flannerys Ausführungen jedoch nicht folgen. Ein paar Stunden Geografie, Biologie, Physik und Chemie sollten die jungen Leserinnen und Leser mitbringen.

Tim Flannery: Wir Klimakiller. Wie wir die Welt retten können. Fischer Schatzinsel 2007, 304 Seiten, 12,90 Euro.

   
 

Auch die Journalisten Toralf Staud (ehemals ZEIT) und Nick Reimer (taz) nehmen sich der Weltrettung an. Sie haben zu diesem Zweck eine praxisnahe, gut verständliche Anleitung veröffentlicht. In „Wir Klimaretter“ schildern sie, was passieren muss, damit die mittlere Erdtemperatur um nicht mehr als zwei Grad Celsius ansteigt. Staud und Reimer stellen elf Schritte vor, mit denen die Katastrophe noch abzuwenden wäre: Die Projekte reichen von „sparsamere Autos fahren“ über „Bäume pflanzen“ bis hin zu „Niedrig-Energie-Städte bauen“. Würden die Vorschläge realisiert, so die Autoren, könnte der deutsche CO2-Ausstoß bis 2020 halbiert werden.
Staud und Reimer appellieren nicht nur an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie sehen ebenso wenig ausschließlich Politik und Wirtschaft in der Verantwortung. Die Journalisten machen vielmehr deutlich, dass Bürger, Politikerinnen und Unternehmer gemeinsam zur Weltrettung beitragen und zu Einschnitten bereit sein müssen. Denn: „Mit Energiesparlampen allein ist die Welt nicht mehr zu retten.“
Toralf Staud, Nick Reimer: Wir Klimaretter. So ist die Wende noch zu schaffen. Kiepenheuer & Witsch 2007, 250 S., 8,95 Euro.

Mehr Hintergründe, Tipps und Aktionen:
www.wir-klimaretter.de

   
 

Die Geschichte des Tempolimits auf deutschen Autobahnen ist geprägt durch eine irrationale Verweigerungshaltung von Seiten der Politik und der Wirtschaft. In seinem Buch „Rasen im Treibhaus“ zeigt Wolfgang Zängl von der Gesellschaft für ökologische Forschung auf, wie alle deutschen Bunderegierungen mit immer gleichen Behauptungen ein Tempolimit bis heute verhindert haben. Außerdem macht er deutlich, dass in Zeiten des Klimawandels ein Tempolimit nötiger ist als je zuvor.
Wolfgang Zängl: Rasen im Treibhaus. Warum Deutschland ein Tempolimit braucht. Gesellschaft für ökologische Forschung 2007, 212 S., 12 Euro.

Infos und Bestellung:
www.rasen-im-treibhaus.de

   
 

Nichts beeinflusst unsere Mobilität so sehr wie unser Wohnort: Ziehen wir aufs Land, kommen wir kaum ohne Auto aus. Wohnen wir in der Innenstadt, könnten wir den Pkw getrost abschaffen. Raumplaner Karsten Fuchte hat untersucht, welche Rolle die Kriterien Verkehr, Erreichbarkeit und räumliche Nähe im Vorfeld einer Wohnungssuche spielen.

Karsten Fuchte: Verkehr und Erreichbarkeit als Kriterien der Wohnstandortwahl. Institut für Raumplanung, Universität Dortmund 2006. 138 S., 14 Euro.

   
 

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