Leider haben Sie die Stelle des Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) nicht offiziell ausgeschrieben. Jetzt hat das Präsidium den ehemaligen Bundesverkehrsminister Matthias Wissmann gewählt. Vielleicht etwas vorschnell, meine Herren. Da Herr Wissmann aber erst am 1. Juni 2007 das Amt antritt, rechne ich mir mit meiner Initiativbewerbung noch Chancen aus.
Mein potenzieller Vorgänger im Amt, Herr Bernd Gottschalk, soll ja zurückgetreten sein, weil er die deutsche Autoindustrie in der aktuellen Klimadebatte nicht richtig in die Offensive gebracht habe. Tut mir leid, meine Herren, wo nichts ist, kann man auch nichts offensiv verkaufen. Da liegt vielleicht auch das größte Versäumnis von Herrn Gottschalk. Er hat Sie, liebe Automobilmanager, in dem Glauben gelassen, Sie seien auf dem richtigen Weg.
Ich würde meine Position als VDA-Präsident wesentlich aktiver wahrnehmen. Ich würde Ihnen deutlich sagen, dass der Partikelfilter beim Diesel nur die halbe Miete darstellt. Ich würde Sie drängen, die Umweltstandards, die Sie mit dem Diesel in Kalifornien einhalten müssen, auch in Deutschland anzubieten. Der EU-Grenzwert für Stickoxide tritt am 1. Januar 2010 in Kraft. Sie wissen das. Deshalb müssen Sie jetzt offensiv handeln, damit Sie nicht erneut in die Defensive geraten.
Ich würde Ihnen auch sagen, dass die 130 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer im Flottendurchschnitt nur ein erster Schritt sind. Wer auf den Weltmärkten dauerhaft erfolgreich sein will, muss beim Verbrauch mit großen Schritten vorangehen und nicht den politischen Vorgaben hinterherhecheln.
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