Reise 3/2006

Naturparke vor Ort

Warum denn nach Mallorca?

Lassen Sie Ihren Billigflieger sausen – in Deutschland gibt es wunderschöne Urlaubsregionen. 95 Naturparke locken mit attraktiven Landschaften, abwechslungsreichen Wegen für Wanderer und Fahrradfahrer sowie speziellen Angeboten für Kinder, Wassersportler und Drachenflieger.

Foto: Piel media/rheinpfalz tourismus
Eine von zahlreichen Burgen im Pfälzerwald: die Kaiserburg Trifels bei Annweiler.

Für Wanderer

Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Doch nicht nur wegen der schönen Wanderwege lohnt sich eine Reise in den Naturpark im Süden von Rheinland-Pfalz. Hier gibt es Burgen und bizarre Felsgebilde, Weinreben und versteckte kleine Seen. Besondere Tierarten wie der Luchs und die Mopsfledermaus und Pflanzen wie der flache Bärlapp und der ästige Rautenfarn finden im Pfälzerwald artgerechte Lebensräume. Ein Teil des Naturparks ist wegen seines Modellcharakters zum Biosphärenreservat erklärt worden.

Ein besonderes Erlebnis ist der Spaziergang über den Baumwipfelpfad am Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn. Ein Holzsteg führt in bis zu 35 Metern Höhe durch die Welt der Baumkronen. Auch Rollstuhlfahrer können den Weg erkunden. Ebenso lehrreich sind der zwei Kilometer lange Wassererlebnispfad entlang des Flusses Sauer und der Biosphärenerlebnisweg durch das Spießwoogtal. Viele Mitmach-Stationen laden die ganze Familie zum Spielen und Forschen ein.

Kulturinteressierte machen eine Führung durch die Kaiserburg Trifels – die Lieblingsburg des Kaisers Barbarossa – oder gehen auf Weinprobe-Tour entlang der Deutschen Weinstraße. Hier wachsen im wärmsten Klima Deutschlands Feigen, Kiwis und sogar Zitronen.

www.pfaelzerwald.de
www.biosphaerenhaus.de

 

Anreise zum Biosphärenhaus:
Mit dem Zug bis Bahnhof Hinterweidenthal (Bahnstrecke Pirmasens–Landau–Neustadt). Umstieg auf den Bus bis Dahn Stadtmitte. Von dort besteht per Bus Anschluss nach Fischbach Biosphärenhaus. Besucherinnen und Besucher, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, bekommen bei Vorlage eines gültigen Fahrscheins einen Euro Ermäßigung auf Einzel- und Familienkarten.

www.bahn.de, www.wvv-info.de
www.vrn.de
www.rsw-regionalbus.de

 

Für Wasserratten

Foto: FrankBehrens/Naturpark Steinhuder
Norddeutsche Idylle: Sonnenuntergang über dem Steinhuder Meer.

Das Steinhuder Meer ist das bedeutendste Wassersportrevier im norddeutschen Binnenland. Der 32 Quadratkilometer große See lockt nicht nur Einheimische, sondern auch viele Urlaubsgäste in die Region. Baden, Bootfahren, Segeln und Surfen im Sommer, Schlittschuhlaufen und Eissegeln im Winter – der Möglichkeiten sind viele im niedersächsischen Naturpark Steinhuder Meer. Ein besonderes Erlebnis ist die Fahrt mit dem historischen Segelboot „Auswanderer“ zur Inselfestung Wilhelmstein, die im 18. Jahrhundert errichtet wurde und in der sich heute unter anderem ein Museum befindet.
Doch der Naturpark hat nicht nur Wasser zu bieten: Auch Heide, Moore und eiszeitliche Moränenlandschaften geben der Region ihr typisches Gesicht. Im Brut- und Rastgebiet Meerbruch finden Watt-, Wiesen- und Zugvögel eine Heimat.

www.naturpark-steinhuder-meer.de
www.steinhuder-meer.de

 

Anreise:
Mit der Bahn bis nach Wunstorf oder Neustadt am Rübenberge. Von dort aus fahren Busse.

www.bahn.de
www.efa.de

 

Für Naturliebhaber

Foto: Naturparkverwaltung Niederlausitzer Land
Große und kleine Naturschützer: Kinderführung durch den Naturpark Niederlausitzer Landrücken mit Tierfilmer Heinz Sielmann.

Vom einstigen Braunkohle-Abbaugebiet zum Naturparadies – der Naturpark Niederlausitzer Landrücken im südlichen Brandenburg macht zurzeit eine faszinierende Wandlung durch. Wo einst Bagger, Planierraupen und Förderbrücken eine Mondlandschaft hinterließen, entsteht nun durch aufsteigendes Grundwasser nach und nach ein großräumiges Seen- und Sumpfgebiet. Auf den planierten Kippenflächen entwickeln sich Wälder, Äcker und Trockenrasen. Zahlreiche Vögel haben sich im Naturpark angesiedelt, unter ihnen Arten, die anderenorts längst verschwunden sind, wie Raubwürger und Uferschwalbe. Das Heinz-Sielmann-Naturparkzentrum in Wanninchen informiert über die sich schnell verändernde Landschaft.

www.grossschutzgebiete.brandenburg.de/np_nllr
www.niederlausitz.com

 

Anreise:
Mit der Bahn über Berlin-Ostbahnhof nach Luckau-Uckro. Von dort aus geht es per Bus zum Besucherzentrum Gärtnereihaus Fürstlich Drehna, wo sich auch die Naturparkverwaltung befindet. Auch das Heinz-Sielmann-Naturparkzentrum Wanninchen und das Informationszentrum Höllberghof sind vom Bahnhof Uckro aus gut mit dem Bus zu erreichen.

www.bahn.de

 

Für Genießer

Foto: verband deutscher Naturparke
Der erste Schritt zum Viez-Genuss: Obstbauer bei der Apfelernte.

Vom Baum in die Flasche: Wer die Erlebnisroute Viezstraße im Naturpark Saar-Hunsrück entlang der Ausschilderung bereist, erfährt alles über die Produktion des Apfelweins Viez aus dem Saargau. Die Straße, die sich gut mit dem Fahrrad erkunden lässt, schlängelt sich 150 Kilometer weit durch die von Streuobstwiesen geprägte Landschaft. Entlang der Route von Konz nach Wallerfangen bieten Direktvermarkter ihre Produkte an: natürlich Viez, aber auch Apfelsaft, Edelobstbrände, Honig, Milch, Käse, Wurst, Fisch und vieles mehr. Gasthöfe und Hotels laden zum Einkehren ein, und der Arbeitskreis Viezstraße organisiert alljährlich Bauernmärkte und Apfelfeste.

Naturliebhaber finden im Dreiländereck von Deutschland, Frankreich und Luxemburg ausgedehnte Wälder, tief eingeschnittene Flusstäler und schroffes Schiefergebirge. Und wer hoch hinaus will, schwingt sich als Drachenflieger vom Peterberg.

www.naturpark.org

 

Anreise:
Bahnhöfe im Naturpark Saar-Hunsrück sind Trier, Konz, Wiltingen, Serrig, Saarburg, Saarfels, Mettlach, Besseringen, Merzig, Fremersdorf, Beckingen, Dillingen, Saarlouis, Türkismühle und Neubrücke/Nahe.

Konz an der Viezstraße erreicht man per Regionalbahn oder Regionalexpress über Koblenz, Saarbrücken und Trier. Von dort aus geht es mit dem Bus weiter.

www.bahn.de
www.vgs-online.de
www.vrt-info.de
www.rsw-regionalbus.de

   
 

Natürlich reisen: Fahrtziel Natur

Zusammen mit der Bahn und den Umweltverbänden BUND, NABU und WWF Deutschland wirbt der VCD mit der Initiative Fahrtziel Natur für den Besuch der deutschen Großschutzgebiete. In Broschüren und im Internet gibt es attraktive Ausflugs-tipps, Adressen von Reiseveranstaltern und Umweltverbänden sowie Informationen zur Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Insgesamt präsentiert Fahrtziel Natur mittlerweile 14 Schutzgebiete und drei Informationszentren im Wattenmeer.

www.fahrtziel-natur.de
Ansprechpartnerin beim VCD: Petra Bollich, Tel.: (030) 280351-31, E-Mail: Petra.Bollich@vcd.org

Reisen im Rahmen von Fahrtziel Natur bietet beispielsweise der Veranstalter Ameropa an. Die Ziele 2006 sind der Nationalpark Jasmund, das Biosphärenreservat Südost-Rügen, der Müritz-Nationalpark, Nationalpark Harz, Nationalpark Hainich, Nationalpark Sächsische Schweiz, Nationalpark Berchtesgaden, Nationalpark und Naturpark Bayerischer Wald und der Naturpark Frankenwald. Die Ausflüge für Naturliebhaber und Entdecker werden von Fachleuten aus den Schutzgebieten begleitet. Die Unterkünfte reichen vom gemütlichen Familienhotel über Ferienparks bis hin zum komfortablen 4-Sterne-Hotel. Wer per Bahn anreist, zahlt den Ameropa-Festpreis von 69 Euro mit und 99 Euro ohne Bahncard. Der Preis gilt für Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse ab und bis zu jedem Bahnhof bei freier Zugwahl. Kinder bis 14 Jahre reisen in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern kostenfrei mit.

Mehr Informationen und Buchung: www.ameropa.de,
im Reisebüro und in den DB Reisezentren

   
 

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