Magazin 3/2006

Erschienen

Energie aus Kohle, Erdöl, Erdgas oder Kernspaltung – all dies wird bald der Vergangenheit angehören. Die Energieträger sind endlich, ihre Förderung bzw. Produktion ein nicht länger tragbares Umweltrisiko. Dies beschreibt Wolfgang Gründinger, Jahrgang 1984, in seinem Buch „Die Energiefalle – Rückblick auf das Erdölzeitalter“. Gründinger schildert anschaulich und eindringlich die Nachteile fossiler und atomarer Energieversorgung, von der Ressourcenknappheit bis hin zu Kriegen um Rohstoffe. Er zeigt auf, warum der Weg in ein „Industrielles Solarzeitalter“ unabdingbar ist. „Die Energiefalle“ ist das zweite Buch des Regensburger Studenten. Durch sein langjähriges politisches Engagement, unter anderem bei den Vereinten Nationen, hat Gründinger umfangreiche Kenntnisse zum Thema Energiepolitik und Ressourcengerechtigkeit gesammelt. Darüber hinaus hat er für sein Werk mit zahlreichen Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gesprochen und mehrere zehntausend Seiten Fachliteratur gewälzt. Diese detaillierte Recherche merkt man dem Buch an – es ist aufschlussreich und spannend zu lesen. Ein kleiner Wermutstropfen: Gründingers Sprache ist sehr jugendlich-idealistisch – was sich unter anderem im extensiven Gebrauch von Ausrufezeichen äußert. Dadurch verliert das Werk streckenweise an Überzeugungskraft.

Wolfgang Gründinger: Die Energiefalle – Rückblick auf das Erdölzeitalter, Verlag C.H. Beck 2006,
287 Seiten, 12,90 Euro.

Zum gleichen Thema frisch erschienen ist das Buch „Peak Oil“ von Jeremy Legget. Der Geologe und Insider der Ölindustrie beschreibt, was Konzerne und Politiker verschweigen. Er zeigt auf, was getan werden muss, um die Welt von der „Droge Öl“ zu befreien und „die drohende ökonomische und ökologische Katastrophe in letzter Minute“ abzuwenden.

Jeremy Legget: Peak Oil, Verlag Kiepenheuer & Witsch 2006, 308 Seiten, 16,90 Euro.

Kinotipp

„We feed the world“ ist ein Film über den Mangel im Überfluss, über Ernährung und Globalisierung, Fischer und Bauern, Fernfahrer und Konzernlenker, Warenströme und Geldflüsse. Regiesseur Erwin Wagenhofer gibt in eindrucksvollen Bildern einen Einblick in die Produktion unserer Lebensmittel und gibt erste Antworten auf die Frage: Was hat der Hunger auf der Welt mit uns zu tun?

Der Dokumentarfilm läuft seit Ende April vorwiegend in Programmkinos und erscheint voraussichtlich im Herbst auf DVD. Infos unter: www.we-feed-the-world.de

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