Magazin 2/2006

Tu was, dann tut sich was!

Katja Striefler, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des VCD, hat einen Film produziert, der am Rande der Berlinale gezeigt wurde.

Foto: Region Hannover
Autorin Katja Striefler vor einem Plakat ihres Films.

In Bus und Bahn sollen die Menschen sich sicher fühlen. Sonst beginnen sie, öffentliche Verkehrsmittel zu meiden. Katja Striefler engagiert sich dafür, dass das nicht passiert. Die 44-Jährige ist bei der Region Hannover im Team ÖPNV-Marketing für Fahrgastsicherheit zuständig und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des VCD. Bereits vor sieben Jahren initiierte Striefler das Konzept „Sicher mit Bus & Bahn“. Mit diversen Projekten setzen sich Vertreter der Region Hannover dafür ein, dass Menschen sich in Bussen und Bahnen wohl fühlen.

2003 produzierten diese Fachleute, unter ihnen Katja Striefler, mit Laienschauspielern einen Film, der Zivilcourage fördern soll: „Tu was, dann tut sich was“. Der Film zeigt fünf Situationen aus dem Alltag: Kinder werden von Jugendlichen am Aussteigen aus der Bahn gehindert, ein Mann starrt ein Mädchen an, ein Blinder bleibt an der Haltestelle zurück, weil ihm niemand in den Bus hilft.

„Wenn Fahrgäste alltäglichen Grenzverletzungen wie Anpöbeln, Beleidigen oder Anstarren ausgesetzt sind, fühlen sie sich in der Regel unwohl“, sagt Katja Striefler. „Im Ernstfall helfen auch keine Überwachungskameras, und Sicherheitspersonal kann nicht überall sein. Deshalb müssen Fahrgäste in heiklen Situationen selbst etwas tun können. Manchmal reicht ein selbstbewusster Blick. Täter müssen merken, dass sie kein leichtes Spiel haben.“

Der Film zeigt keine Lösungen auf, sondern regt zum Diskutieren an. Die Zuschauer sollen nach jeder Szene überlegen, wie sie sich in der dargestellten Situation hätten verhalten können. Außerdem gibt es ein Begleitheft mit Hintergrundinformationen und weiteren Denkanstößen. „Tu was, dann tut sich was“ richtet sich an Schüler, Lehrer und alle Menschen, die in der Gewaltprävention arbeiten.

Im Februar schaffte es der Film auf die „Director’s lounge 2006“ in Berlin, eine Kulturveranstaltung am Rande der Berlinale. Die Gemeinschaftsproduktion lief am Themenabend „Stadtraum – Sozialer Raum?“. „Den Goldenen Bären konnten wir nicht gewinnen, aber es gab durchaus Interesse an dem Film. Etliche Leute kamen zu uns und wollten mehr wissen“, erzählt Katja Striefler.

Mehr als 200 Mal hat sich „Tu was, dann tut sich was“ bislang verkauft. Interessierte können sich die Produktion außerdem in der Stadtbücherei Hannover ausleihen. „Der Film trägt seinen Teil dazu bei, dass das Klima in Bus und Bahn nicht von Mieslingen bestimmt wird,“ sagt Striefler.

„Tu was, dann tut sich was“ ist als VHS,
Video-CD und DVD erhältlich.
Tel.: (0511) 61623-223,
E-Mail: katja.striefler@region-hannover.de.
Preis: 12,20 Euro inkl. Begleitheft und Versand.

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