Magazin 1/2006
Es staubt weiter
Aus den Medien ist er weitgehend verschwunden, in der Luft noch reichlich vorhanden: Feinstaub.
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| Foto: www.marcusgloger.de |
Seit Jahresbeginn hat das Umweltbundesamt mehr als 300 Überschreitungen der täglichen Grenzwerte für die gesundheitsgefährdenden Feinstaubpartikel registriert. So wiesen beispielsweise Berlin, Dortmund, Dresden, Düsseldorf, Bremen, Leipzig und vor allem Frankfurt/Main zu hohe Konzentrationen auf. All diese Orte hatten bereits im Laufe des vergangenen Jahres mehr als doppelt so viele als die maximal erlaubten 35 Grenzwert-Überschreitungen gemeldet.
Vor diesem Hintergrund fordert der VCD die Bundesregierung auf, neue Dieselfahrzeuge mit Partikelfilter steuerlich zu begünstigen, auch rückwirkend für das Jahr 2005, wie vom Vorgängerkabinett versprochen. Zudem sollte die Regierung die Nachrüstung von Gebrauchtwagen mit geregeltem Filter mit 600 Euro fördern. Im Gegenzug müssten Käufer von Dieselneuwagen ohne Partikelfilter stärker zur Kasse gebeten werden, und zwar früher als von der Großen Koalition geplant. „Nachdem im Dezember endlich die technischen Vorgaben für Partikelfilter festgelegt wurden, muss deren Förderung nun schnellstmöglich starten“, verlangte der VCD-Vorsitzende Michael Gehrmann.
Ebenso überfällig sei eine differenzierte schadstoffabhängige Kennzeichnung von Fahrzeugen, die den Unterschied zwischen Dieselwagen mit und ohne Filter deutlich mache. Die vom Bundesrat ins Spiel gebrachte Variante der Kennzeichnungsverordnung leistet das allerdings nicht, deshalb lehnt der VCD sie ab. „Es ist falsch, eine grüne Plakette lediglich an der Schadstoffnorm Euro 4 festzumachen, wie es aus dem Bundesrat gefordert wird. Denn dann haben moderne Diesel-Pkw freie Fahrt, egal ob sie über einen Rußpartikelfilter verfügen oder nicht“, sagte der VCD-Vorsitzende. Den Kommunen würde damit die Möglichkeit genommen, Diesel ohne Filter aus besonders belasteten Zonen zu verbannen.