Reise 6/2005Draussen im WinterLust auf Schnee und EisFür alle, die sich gern im Schnee tummeln, kommt jetzt endlich die richtige Jahreszeit. In Skandinavien hat der Winter bereits Einzug gehalten, auch in den Alpen ist auf den Höhen der erste Schnee gefallen. In vielen Prospekten dreht sich vordergründig alles um die Alpinskifahrer, aber längst bieten die Urlaubsorte ihren Gästen abwechslungsreiche Wintervergnügen abseits überfüllter Skipisten: Langlaufen – klassisch in der Loipe oder als Nordic Cruising jenseits präparierter Wege, Nordic Walking im Schnee, Rodeln auf angelegten Bahnen, Schneeschuhwandern über tiefverschneite Hänge, Ballonfahren über die Gipfel, Eislaufen – oder einfach das stille Wandern ohne allen Rummel im alpinen Weiß. Für alle Bergsportarten gilt: Bewegung in der frischen Höhenluft sorgt für gute Laune und ist gesund – für Sportler, ältere Menschen, Jugendliche und Kinder.
SchneeschuhwandernWer im Winter abseits präparierter Wege unterwegs sein möchte, kommt am besten mit Schneeschuhen voran.Für die Indianer Nordamerikas waren Schneeschuhe überlebensnotwendiges Fortbewegungsmittel. Sie wurden – meist als Geflecht aus Zweigen, Hanf oder Leder in einem oval geformten Ast – unter die üblichen Schuhe gebunden, um im meterhohen Pulverschnee voranzukommen, ohne rettungslos zu versinken. Heute stapfen Urlauber in ihrer Freizeit mit Schneeschuhen durch den Tiefschnee. Die modernen Schneeschuhe sind aus ultraleichten High-Tech-Materialien und mit einer flexi-blen Bindung ausgestattet. Der Fuß ist mit dem Vorderteil des Schneeschuhs verbunden, während das Hinterteil der großen Auflagefläche über den Schnee schleift. Harschkrallen auf der Unterseite der Schneeschuhe verhindern das Abrutschen auf eisigem und hartem Untergrund. Je nach Kondition können Erwachsene und Kinder schon nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nahezu jedes Gelände bis zur mittleren Steilheit begehen. Wer das Schneeschuhwandern nicht allein ausprobieren möchte, schließt sich einer Gruppe mit Führer an. Nahezu alle Wintersportorte bieten Kurse und geführte Touren an. Sportgeschäfte vor Ort halten Schneeschuhe und Stöcke zum Testen oder Ausleihen bereit. So schön das Schneeschuhwandern in unberührter Landschaft ist, es birgt auch Gefahren. Schneeschuhwanderer können im ungesicherten Gelände trotz aller Ausrüstung von Schneewechten abrutschen, Schneebretter lostreten oder Lawinen auslösen. Es ist ratsam, sich vor jeder Tour über die Schneeverhältnisse und das Wetter in der Region zu informieren. Vor allem im Hochgebirge bieten die Touristenbüros ernst zu nehmende Informationen und gutes Kartenmaterial an. Wanderer abseits der Wege und Pisten können außerdem überwinternde Tiere stören und aufschrecken. Auf jeden Fall sollten Wanderer Auskünfte über gesperrte Bereiche einholen und diese in jedem Fall respektieren. Nordic Walking und WinterwandernAuf geräumten Wegen kommen Winterwanderer sportlich oder ganz gemütlich mit und ohne Stöcke hoch hinaus.
Nicht jeder möchte aus dem Spaziergang im
Schnee gleich einen Sport machen. Zum Glück haben
hier die Wintersportorte dazu gelernt: Sie halten ihre
Spazier- und Wanderwege auch bei hohem Schnee begehbar.
So kommen Winterwanderer auch ohne Lifte hoch hinaus
und können die Aussicht und Ruhe der Natur abseits
des Skirummels genießen. Je nach Region sind die
Gemeinden bei der Pflege ihres Wegenetzes
unterschiedlich aktiv. Es lohnt sich, vorher nach
Winterwanderwegen zu fragen und das Reiseziel nach dem
Angebot auszuwählen. Bei einem gut gepflegten
Wandernetz sind auch die Hütten erreichbar und der
ein oder andere Wirt verleiht Schlitten, mit denen die
Spaziergänger dann als Krönung des Tages den
Berg wieder hinunter sausen können.
Bei allen Touren mit oder ohne Stöcke gilt: Wettervorhersagen beachten, ausreichend trinken, Niemanden überfordern. Gerade Kinder brauchen öfter Pausen, in denen sie eine Schneeballschlacht machen oder einen Schneemann bauen können.
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