Magazin 6/2005
Falsches Signal
Mit dem Fahrplanwechsel erhöht die Deutsche Bahn die Preise und verschlechtert durch Abschaffung des Mitfahrerrabatts ihr Angebot.
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| Foto: Bildschön, Thomas Rafalzyk |
| VCD-Geschäftsführer René Waßmer und VCD-Bahnexpertin Heidi Tischmann übergeben 2200 Unterschriften für den Erhalt des Mitfahrer-Rabattes an die Deutsche Bahn AG. |
Die Begründung für die diesjährige Preisrunde lieferte die Bahn gleich mit: Wegen der gestiegenen Energiepreise müssten zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember die Preise erhöht werden. Der VCD kritisierte die Erhöhung. Schließlich sei nach eigenen Angaben der Deutschen Bahn AG der Primärenergieverbrauch des Unternehmens 2004 gegenüber 2003 um 5,5 Prozent gesunken. „Für die Kundinnen und Kunden sind Jahr für Jahr steigende Preise im öffentlichen Nah- und Fernverkehr das falsche Signal. Gerade jetzt, wo an den Tankstellen viele Autofahrer über die Rechnung stöhnen, sollte sich die Bahn preislich als Alternative profilieren“, sagte Michael Gehrmann. Der VCD-Bundesvorsitzende kritisierte ebenfalls die Preiserhöhung für alle drei Bahncards. Hier würden Stammkunden doppelt bestraft, einmal durch höhere Fahrpreise auf ihren vielen Fahrten und zusätzlich durch Mehrausgaben für die Bahncard selbst, die zudem keine weitere Ermäßigung bei Sonderpreisen bringe. „Letztlich finanzieren die Stammkunden die Schnäppchenaktionen der letzten Wochen mit, ohne dass sie im Anschluss von möglicherweise neu gewonnenen Kunden – beispielsweise durch sinkende Fahrpreise – profitieren würden“, kritisierte Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD, die Entwicklung bei der Bahn.
Gegen die Abschaffung des Mitfahrer-Rabattes hat der VCD der Konzernleitung eine Protestliste mit 2200 Unterschriften übergeben. „Was das Auto kann, sollte für die Bahn kein Problem sein: Mitfahren zum günstigen Preis. Genau das leistet der Mitfahrer-Rabatt. Wer im Besitz einer Bahncard ist, konnte bis zu vier Reisende zum halben Preis mitnehmen. Solche Angebote braucht die Bahn, wenn sie konkurrenzfähig gegenüber dem Auto sein und mehr Kunden gewinnen will“, sagte VCD-Geschäftsführer René Waßmer und forderte die Bahn auf, dieses Angebot auch in Zukunft zu erhalten.