Service 5/2005

Tipps zum Sprit sparen

 

Foto: Volkswagen AG
Das Drei-Liter-Auto: von der Industrie vom Markt genommen, mit spritsparender Fahrweise aber nicht ganz unerreichbar

Kein Ballast am Auto

Jedes Kilogramm Gewicht erhöht den Verbrauch des Autos. Faustregel: 100 Kilo Mehrgewicht kosten fast einen halben Liter mehr. Drei Fahrräder auf dem Dach bedeuten bei Tempo 100 einen Mehrverbrauch bis zu 4 l/100 km.

Spritsparende Reifen

Erstens: Verlangen Sie beim Kauf eines Neuwagens, dass die Reifen den Anforderungen des Blauen Engels für rollwiderstandsarme und lärmarme Reifen entsprechen. Wenn neue Reifen fällig werden, schauen Sie in die Liste des Umweltbundesamtes (www. umweltbundesamt.de).
Zweitens: Fahren Sie immer mindestens mit dem Reifendruck, den der Autohersteller für das vollbeladene Fahrzeug bei Höchstgeschwindigkeit empfiehlt. Es darf auch noch ein bisschen mehr sein. Das bringt: deutlich geringeren Verbrauch, weniger Schadstoffe, mehr Bremssicherheit und weniger Reifenverschleiß. Breitreifen erhöhen den Verbrauch.

Kurzstrecken und Verschleiß

Ein Mittelklassewagen verbraucht direkt nach dem Start rund 30 Liter Kraftstoff auf 100 Kilometer. Erst nach vier Kilometern ist der Motor betriebswarm und der Verbrauch hat sich normalisiert. Besonders schädlich für Motor und Umwelt: Warm laufen lassen im Stand. Am schonendsten erreicht der Motor seine Betriebstemperatur, wenn Sie sofort losfahren. Lassen Sie beim Ölwechsel synthetische Leichtlauföle einfüllen, das senkt den Verbrauch um bis zu fünf Prozent.

Niedrigtourig fahren

Niedrigtouriges Fahren ist das A und O einer umweltverträglichen Fahrweise. Leider hält sich immer noch das Gerücht, ein Motor liefe am sparsamsten und schonendsten im mittleren Drehzahlbereich. Aber für alle Autos, die in den letzten zwanzig Jahren gebaut wurden, gilt: je niedrigtouriger, desto besser. Niedrigtourig fahren spart bis zu 30 Prozent Benzin und schont den Motor. 2000 Umdrehungen (U/min) reichen im Stadtverkehr aus, auch bei stärker motorisierten Fahrzeugen.

Schnell schalten

Schalten Sie schon nach einer Wagenlänge in den zweiten Gang. Im zweiten und dritten Gang kräftig Gas geben und spätestens bei 2000 U/min hochschalten. Wenn man mit viel Gas bei niedriger Motorumdrehungszahl beschleunigt, erreicht man eine vollständigere, verbrauchsgünstigere und schadstoffärmere Verbrennung, als wenn man mit sanftem Fuß im mittleren Drehzahlbereich beschleunigt. Wer keinen Drehzahlmesser hat, orientiert sich am Tacho. Bei 25–30 km/h in den 3., bei 40 km/h in den 4. und bei 50 km/h in den 5. Gang schalten. Unglaublich aber wahr: Ein Auto mit 50 km/h im 2. Gang wird als genauso laut empfunden wie 20 Autos, die bei gleicher Geschwindigkeit im 4. Gang fahren.

Vorausschauend gleiten

Jedes Anfahren und Beschleunigen verbraucht viel Benzin. Durch vorausschauendes Fahren mit reichlichem Sicherheitsabstand wird eine möglichst konstante Geschwindigkeit angestrebt. Beispiel: Sie fahren 50 km/h und sehen 200 bis 300 entfernt Meter eine Verkehrsstockung. Wenn Sie den Leergang einlegen, reicht der vorhandene Schwung, um im Verkehr mitzuschwimmen. Der rechte Fuß geht in Bremsbereitschaft. Fließt der Verkehr weiter, schalten Sie in den ihrer Geschwindigkeit entsprechenden Gang und beschleunigen auf die gewünschte Geschwindigkeit.

Bremsen – Verzögern

Wenn ein Halt unvermeidlich ist, lohnt es sich, die Schubabschaltung zu nutzen. Wenn der Gang eingelegt bleibt und der Fuß vom Gas ist, wird kein Kraftstoff eingespritzt, bis die Drehzahl in Leerlaufnähe kommt. Dann runterschalten. Dass es zur Schonung der Bremsen notwendig wäre, die „Motorbremse“ zu nutzen, ist ein Mythos aus den Zeiten der Trommelbremse und nur bei starkem Gefälle angebracht. Bei Verzögerung aus hoherer Geschwindigkeit lässt man den 4. oder 5. Gang eingelegt, um möglichst lange von der Schubabschaltung zu profitieren.

Überlandverkehr

Die genannten Schaltpunkte gelten nicht für die Beschleunigungsstreifen der Autobahn und für Überholvorgänge auf Landstraßen. Dort wird mit höheren Drehzahlen beschleunigt. Bei Bergauffahrten ist es günstiger, mit viel Gas im hohen Gang zu fahren als mit wenig Gas im niedrigen Gang. Generell gilt für Landstraße und Autobahn: je niedriger die Drehzahl und das Tempo, desto niedriger der Verbrauch. Laut Ford ist der Verbrauch bei Höchstgeschwindigkeit bis zu doppelt so hoch wie bei dreiviertel der Höchstgeschwindigkeit.

Stromfresser ausschalten

Je stärker die Lichtmaschine durch elektrische Verbraucher belastet wird, desto höher ist der Spritverbrauch. Größter Stromfresser ist die Klimaanlage, die den Verbrauch im Stadtverkehr um bis zu 1,8 Liter/100 Kilometer erhöht. Vergessen wird oft die Heckscheibenheizung. Die „verbraucht“ im Stadtverkehr 0,3 bis 0,5 Liter pro 100 Kilometer.

Motor aus!

Wenn sich absehen lässt, dass Sie mehr als 10 Sekunden stehen, sollten sie den Motor abstellen. Beim Motorstart auf keinen Fall Gas geben!

 

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