Reise 5/2005

 

Foto: Karsten-Thilo Raab

Die Überreste der Whitby Abbey in Nordengland ragen fast geisterhaft in den Himmel. Die Ruine der ehemaligen Benediktinerkirche ist eine von vielen Sehenswürdigkeiten, die Wanderer auf dem Cleveland Way – einem 173 km langen Wanderweg durch den North York Moors Nationalpark – entdecken können. Der Weg führt durch eine abwechslungsreiche Landschaft zwischen Helmsey, Whitby und den Seebädern Scarborough und Filey. Auch ungeübte Wanderer können ihn bequem in etwa zehn Tagen bewältigen. www.clevelandway.gov.uk
Literaturtipp: Ulrike Katrin Peters/Karsten-Thilo Raab: England: Cleveland Way, Conrad-Stein Verlag 2005, Preis 9,90 Euro

Gleisradio hören

Über Kopfhörer können sich Zugfahrer im Nationalpark Wattenmeer die Landschaft erklären lassen.

Was ist das eigentlich für ein Fluss?“ Weil sich ein Ehepaar im Zugbistro lautstark und „quälend lang” stritt, ob der Fluß entlang der Bahnstrecke nun die Weser sei oder nicht, erfand der Hamburger Journalist Ulrich Stock zusammen mit dem Biologen Hendrik Brunckhorst das Gleisradio. Es liefert den Reisenden gezielte Informationen zur Aussicht aus dem Zugfenster. Das satellitengestützte Navigationssystem GPS und eine spezielle Software sorgen dafür, dass das Gleisradio die Informationen, unabhängig von Verzögerungen und Verspätungen, immer an der passenden Stelle abspielt.

Die Nord-Ostsee-Bahn (NOB) hat das Gleisradio nun auf der Strecke von Husum nach St. Peter-Ording eingeführt. Das Konzept ist für die Fahrgäste denkbar einfach: Kopfhörer einstöpseln und zuhören. Beim Passieren des Dorfes Witzwort erklären beispielsweise Kindergartenkinder, warum sie in dem Ort mit dem lustigen Namen gerne leben. Auf der Höhe von Tönning plaudert ein Mitarbeiter des Nationalparkzentrums Multimar Wattforum über das Liebesleben der Pottwale. Dazwischen läuft Musik. Damit das Gleisradio auch für Pendler nicht gleich langweilig wird, hat der Computer dreimal mehr Stücke abgespeichert als er auf der Strecke abspielen kann.

NOB, Tel.: (0180) 1018011 www.nord-ostsee-bahn.de

Vergessenes entdecken

Ein zweisprachiger Reiseführer beleuchtet Deutschlands vergessene Sehenswürdigkeiten.

Skuril, geheimnisvoll, romantisch und ein bisschen verrückt, so präsentiert ein Reiseführer Deutschland mit vielen Fotos und kurzen Texten in deutsch und englisch. Die Autoren von „Übersehene Sehenswürdigkeiten. Deutsche Orte.“ reisten sechs Monate durch Deutschland, um vergessene Orte fernab aller Reiseführertipps zu finden. Immer wieder stellten sie in Dörfern und Städten die Frage: „Gibt es hier einen besonderen Ort, den man nur hier kennt?“ Mehr als 60 übersehene Sehenswürdigkeiten sind so zusammengekommen: zum Beispiel die erste Kloßmanufaktur Thüringens, das Tapetenmuseum in Kassel oder der pfeildurchbohrte Storch in Rostock, mit dessen Hilfe 1822 erstmals nachgewiesen werden konnte, dass Störche den Winter tatsächlich in Afrika verbringen.

Michaela Viesner/Reto Wettach: Übersehene Sehenswürdigkeiten. Deutsche Orte. Roadbook, ic! berlin 2004, 216 Seiten, 24,90 Euro

 

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