Reise 6/2004

Mehr vom Meer …

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Faszination Ozeane
Anfang des Jahres lief der Film Deep Blue in den Kinos und begeisterte 750000 Zuschazer mit spektakulären Aufnahmen aus dem Meer. Jetzt gibt es Deep Blue auch auf DVD in einer Sonderausgabe mit der Entstehungsgeschichte des Films, Interviews und Bildergalerie. Die Dokumentation über die Schönheit und Vielfalt der Ozeane kommt mit wenigen Worten aus und bietet statt dessen einzigartige, mit Musik untermalte Bilder von den Küsten bis in die Tiefsee und von den Tropen bis zu den Polen. Auf großer Leinwand wirkt das Meeresschauspiel zwar viel beeindruckender, aber auch auf dem Fernseher fesseln die Aufnahmen von jagenden Walen, Fischschwärmen, die wie Wirbelstürme durchs Wasser fegen, Riffhairudeln und neugierigen Pinguinen. Die Dokumentation schildert die aufwändigen Dreharbeiten und bietet viele zusätzliche Hintergrund­informationen zur blauen Welt der Meere.

Alastair Fothergill (Regie): Deep Blue,
Special Edition mit 2 DVD, 167 Minuten, Kinowelt 2004, 19,99 Euro
Der Bildband zum Film:
Philip Wilkinson: Deep Blue, Gerstenberg 2004, 64 Seiten, 12,90 Euro

Weltatlas der Ozeane
Sicher hat sich jeder schon einmal gefragt, wie die Erde unter Wasser aussehen mag. Der „Weltatlas der Ozeane“ ist bisher das einzige Kartenwerk, das den Blick unter die Meeresoberfläche kartographisch eröffnet. Jeder Vulkan, jeder Tiefengraben ist bildlich in Reliefkarten dargestellt. Der Atlas, der in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Seeschiffahrt und Hydrographie in Hamburg entstand, bietet aber weitaus mehr: Alle Meere werden ausführlich beschrieben und mit brillanten Fotos bebildert. Sämtliche Meeresthemen, von der Entstehung der Ozeane bis zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Aspekt Mensch und Meer, werden in informativen kurzen Texten vertieft.

Manfred Leier, Weltatlas der Meere,
Frederking & Thaler 2004, Bildband, 264 Seiten, 200 farbige Abbildungen und Fotos, 176 Karten, 49 Euro

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Unser blauer Planet
Der Bildband begleitet die berühmte BBC-Reihe „Unser blauer Planet“. Er entführt den Leser mit tollen Bildern und leicht verständlichen Texten ins Reich der Meere. Das Buch eignet sich hervorragend zum Stöbern nach Kuriositäten oder zum Nachlesen ökologischer Zusammenhänge. Die verschiedenen Lebensstrategien der Meeresbewohner werden genauso akribisch beschrieben wie die unterschiedlichen Lebensräume – angefangen von den reich besiedelten Küsten bis in die ständige Dunkelheit der Tiefsee. Wer den Film Deep Blue gesehen hat und mehr Hintergrundinformationen haben möchte, findet diese bestimmt in dem gelungenen Werk über die Naturgeschichte der Weltmeere.

Byatt, Fothergill, Holmes: Unser blauer Planet,
Egmont vgs 2002, Bildband, 384 Seiten, 39,90 Euro

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Terror aus der Tiefsee
In „Der Schwarm“ von Frank Schätzing, spielen die Meeresbewohner verrückt: Fischschwärme töten Menschen und Wale greifen Schiffe an, rätselhafte Würmer tauchen an den Kontinentalhängen auf, giftige Quallen belagern in Massen die touristisch attraktivsten Küstenregionen. Die Natur schlägt zurück, Biologen sind ratlos, Vertreter der Ölindustrie beunruhigt und die Politiker wenig problembewußt. So nimmt die Katastrophe ihren Lauf. Schätzing hat nicht nur einen fesselnden Thriller verfasst sondern liefert auch viele Fakten aus der Meeresforschung. So lernt der Leser ganz nebenbei wie der Golfstrom funktioniert, wie Wale leben oder wie das Gift von Quallen wirkt. Den Ökothriller gibt es jetzt auch als Hörspiel mit dem Autor in der Rolle des Oberfieslings.

Frank Schätzing: Der Schwarm,
Kiepen­heuer & Witsch 2004,
1000 Seiten, 24, 90 Euro
Auch als Hörspiel: 10 CD, der Hörverlag 2004, ca. 750 Min., 49,95 Euro, www.derhoerverlag.de

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Multimar Wattforum
An der Westküste Schleswig-Holsteins, in Tönning, befindet sich das Nationalparkzentrum Multimar Wattforum. Eine moderne, interaktive Ausstellung erläutert die Zusammenhänge von Natur und Mensch im Nationalpark Wattenmeer. Zwölf Großaquarien zeigen die Vielfalt des Lebens in Watt und Nordsee. Die Ausstellung ist kindgerecht und barrierefrei: Aquarien reichen bis zum Boden und Tafeln sind auch auf Kinderaugenhöhe angebracht. Überall kann man selbst etwas entdecken, ausprobieren und erforschen. Besonders schön sind die vielen Sitz- und Ausruhgelegenheiten. So können sich Besucher, die eine kleine Verschnaufpause brauchen, in den Strandkorb mit Blick auf die Regenwand setzen oder sich auf die Liegefläche in der Dauerausstellung „Wale, Watt und Weltmeere“ legen, wo über kleine Lautsprecher abwechselnd Musik läuft oder kurze Walgeschichten vorgelesen werden. Ein Highlight der Ausstellung ist das 18 Meter lange Pottwalskelett. Der Eintritt kostet für Erwachsene 8 Euro und für Kinder 5,50 Euro.

Multimar Wattforum, Am Robbenberg, 25832 Tönning, Tel.: (04861) 96200, www.multimar-wattforum.de

Mit Reiselust zu den Fischen und ins Watt

Das VCD-Tourismusprojekt Reiselust bietet zusammen mit Fahrtziel Natur, der Kooperation der Deutschen Bahn AG und den Umweltverbänden BUND, Nabu, WWF und VCD, Pauschalangebote ins Wattenmeer mit Bahnanreise, Übernachtung und Eintrittskarte ins Multimar Wattforum.
www.reiselust-deutschland.de oder www.fahrtziel-natur.de

Aquazoo Löbbeke Museum
Von A wie Anpassung bis Z wie Zönose, Lebensgemeinschaft, erklärt der Düsseldorfer Aquazoo seinen Besuchern biologische Phänomene und ökologische Zusammenhänge im Meer. Ökosysteme, wie das Korallenriff, werden erklärt und die evolutionären Prozesse beschrieben. Das Löbbeke Museum zeigt neben Fischen, Pinguinen und Seehunden auch viele wirbellose Tiere: kleine Krebse, lebende Fossilien wie den Pfeilschwanzkrebs oder Muscheln und Schnecken und das mit ihnen verwandte Perlboot.

Aquazoo Löbbeke Museum, Kaiserwerther Str. 380, 40200 Düsseldorf, Tel.: (0221) 8996150, www.duesseldorf.de/kultur/aquazoo

Deutsches Meeresmuseum
Das Museum mit Aquarium befindet sich im ehemaligen Dominikanerkloster St. Katharinen in Stralsund und bietet außer Meerestieren auch Ausstellungen zur Fischerei- und Meeresforschung. Die Aquarien beherbergen hauptsächlich Tiere aus Nord- und Ostsee aber auch tropische Arten. Der Eintritt kostet 5,50 Euro für Erwachsene und 4 Euro für Kinder. Bis Ende Januar können sich die Besucher zusätzlich die Fotoausstellung „Korallenriffe ­– Bedrohte Wildnis tropischer Meere“ anschauen.

Deutsches Meermuseum,
Katharinenberg 14–20, 18439 Stralsund, Tel.: (03831) 2650210, www.meeresmuseum.de

Institut für Meereskunde
Das öffenliche Aquarium im Institut für Meereskunde in Kiel zeigt hauptsächlich die Meeresbewohner von Nord- und Ostsee. In einem großen Außenbecken kann man auch eine Gruppe von Seehunden beobachten. Die Haltung von Seehunden ist jedoch umstritten (s. Interview). Das Aquarium ist an das wissenschaftliche Institut angebunden und bietet unschlagbar günstige Eintrittspreise: Erwachsene zahlen 1,60 Euro, Kinder nur 1 Euro.

Aquarium im Institut für Meereskunde, Düsternbrooker Weg 20, 24105 Kiel, Tel.: (0431) 5973857, www.ifm.uni-kiel.de

Oceanário de Lisboa
Das portugiesische Ozeanium gehört zu den größten und schönsten Aquarien der Welt. Es wurde anläßlich der Expo 1998 spektakulär in den Atlantik hineingebaut. Vier Meere werden den Besuchern vorgestellt: Atlantik, Pazifik, Indischer Ozean und Ant­arktisches Meer. Zu den Highlights gehört jedoch das „Mar aberto“ – das offene Meer – ein riesiges Becken mit Sandbankhaien und Mondfischen.

Esplanada D. Carlos I, Doca dos Olivais­, 1900 Lisboa, Tel.: 00351/21/ 8917002, www.oceanario.pt

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