Stellen Sie sich vor, Sie könnten
sich von heute auf morgen nicht mehr so fortbewegen wie
bisher. Sie könnten weder Auto fahren, noch gäbe
es eine Bushaltestelle oder einen Bahnhof in erreichbarer
Nähe. Ihre Fahrtziele könnten Sie alleine nicht
mehr erreichen. Wenn Sie mobil sein wollten, wären Sie
auf fremde Hilfe angewiesen.
Was in unserer mobilen Gesellschaft wie ein Alptraum
klingt, ist für mobilitätsbehinderte Menschen
tägliche Realität. Zwar haben Politik wie auch
Verkehrsunternehmen in den vergangenen Jahren viel
unternommen, um mehr Barrierefreiheit herzustellen, doch
ist die Fortbewegung für viele behinderte Menschen
nach wie vor ein gefährlicher Hindernislauf.
Vor einigen Monaten kam das Sozialministerium auf die
Idee, die Freifahrtmöglichkeiten für Behinderte
deutlich einzuschränken, um damit Geld einzusparen.
Geld, das beispielsweise benötigt wird, um die
Ausfälle des Lkw-Maut-Desasters zu kompensieren oder
um neue Autobahnen zu bauen. Die auf diese Pläne
folgenden Proteste waren jedoch erfolgreich. Die kostenlose
Nutzung von Bus und Bahn bleibt im bisherigen Maße
erhalten.
Leider hat auch das Ministerium einen Erfolg im ganz
eigenen Sinne zu verbuchen: Die Verkehrsunternehmen
erhalten künftig deutlich weniger Fahrgeldersatz
für die gesetzliche Verpflichtung, behinderte
Fahrgäste kostenlos zu transportieren. Und da man
einmal dabei war zu kürzen, wurden im Rahmen des
„Subventionsabbaus“ von Bundestag und Bundesrat
auch die Mittel zur Schülerbeförderung erheblich
zusammengestrichen.
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