Reise 5/2004Kleine Seelen, große GefahrMit einem Faltblatt will die Reisebranche über den Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung durch Touristen aufklären. Das Informationsblatt „Kleine Seelen, große Gefahr“ soll an alle Reisebürokunden verteilt werden. Es soll Urlauber ermutigen, konkret gegen Kinderprostitution vorzugehen und enthält Tipps, wie Reisende Schritte gegen Straftaten unternehmen können. Herausgeber ist ECPAT Deutschland e.V. – Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung. ECPAT ist ein bundesweiter Zusammenschluss von 28 Institutionen und Gruppen. Die internationale Kinderrechtsorganisation ECPAT hat ihren Sitz in Bangkok und engagiert sich in über 50 Ländern für die Rechte der Kinder. ECPAT, Alfred Döblin Platz 1,
Schutzengel gesucht
Um auf den Skandal aufmerksam zu machen, dass von Deutschland aus Jahr für Jahr 400000 Sextouristen starten und Unheil und Gewalt in die Welt bringen, präsentiert missio seit Juni 1999 die Aktion Schutzengel auf allen deutschen Flughäfen. An Aktionstagen sammelt das katholische Hilfswerk Solidaritätsfotos und Spenden bei Politikern, Prominenten und Passagieren. 231000 bekannte und unbekannte Teilnehmer unterstützten bisher die Aktion und eine Viertelmillion Euro konnte missio an die Schutzengelprojekte in Thailand, Sri Lanka, Philippinen oder Kenia weiterleiten. Die Reisebranche reagiert positiv auf die Kampagne. Seit dem Frühjahr 2004 unterstützt die Fluglinie LTU die missio-Kampagne und verteilt auf den Flügen nach Thailand Materialien der Aktion Schutzengel an die Passagiere. missio, Goethestr. 43, 52064 Aachen,
Internet-PlattformEine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Problematik der sexuellen Ausbeutung von Kindern im Tourismus hat nur dann Sinn, wenn auch parallel konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. Hier setzt die Internet-Plattform www.child-hood.com von terre des hommes an: Reisende erhalten online Informationen zur Problematik in ihren Reiseländern, zu Gesetzen und eigenen Handlungsalternativen. Außerdem finden sie hier Reiseanbieter, die sich im Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern engagieren. Touristinnen und Touristen sollen so unterstützt werden, sich selbst aktiv zu engagieren. Hierfür steht auch der Slogan der Internet-Seite „please disturb!“, in Anlehnung und Konterkarierung des aus Hotels bekannten „please don't disturb“-Schildes. Auch die Tourismusindustrie – vom großen Reiseanbieter bis zum kleinen Reisebüro und dem einzelnen Reiseleiter – soll praktische Informationen zur Problematik finden. Wie sollten Fachkräfte im Touristikbereich reagieren, wenn sie mit der sexuellen Ausbeutung von Kindern konfrontiert werden? Konkrete Handlungsoptionen (What can I do) sind ebenso in dieser Rubrik der Internet-Seite enthalten wie Best-practice-Beispiele und Angaben zur Gesetzeslage. Informationen über Organisationen, die sich im Kampf gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern im Tourismus engagieren, runden das Angebot der Internet-Plattform ab. www.child-hood.com wurde kofinanziert durch die Europäische Kommission und wird aktuell mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aktualisiert. www.child-hood.com,
KindernothilfeNicht nur Sextourismus, auch familiärer sexueller Missbrauch und die zahlreichen Vergewaltigungen in kriegerischen Auseinandersetzungen haben entsetzliche Auswirkungen. Die Kindernothilfe, eines der größten christlichen Hilfswerke Europas, setzt auf politischer Ebene dafür ein, den Schutz von Kindern voranzutreiben. Die Kindernothilfe unterstützt rund 122000 benachteiligte Kinder und Jugendliche in den ärmsten Ländern der Welt. Kindernothilfe, Düsseldorfer Landstraße 180, 47249 Duisburg, Tel.: (0203) 7789-0, www.kindernothilfe.de
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