Magazin 3/04

Erschienen

Es gibt nichts Schöneres als Zugfahren. Gäbe es nicht die Deutsche Bahn AG. Die gibt sich redlich Mühe, ihre Fahrgäste zu vergraulen: überfüllte Züge, verschlossene Toiletten, Verspätungen und unzuverlässige Auskünfte. Wer mit der Bahn fährt, hat immer eine Geschichte zu erzählen – leider allzu oft eine Ärgerliche. Das Bahnhasserbuch versteht sich als „Symbol für die Realsatire, die sich täglich in den Zügen abspielt“. Die Autoren, darunter auch der Vorsitzende des VCD-Baden-Württemberg Felix Berschin, fordern die Bahnkunden dazu auf, ihrem Ärger Luft zu machen.

Hutter/Markert/Ribbe: Das Bahnhasserbuch,
Knaur Verlag 2003, 208 Seiten, 6,90 Euro

Was ist ein ökologischer Rucksack, was sind MIPS? In vielen Beispielen erklären Wissenschaftler unterschiedlichster Forschungsgebiete die ökologischen Zusatzkosten von Produkten und Serviceleistungen. Den Begriff des ökologischen Rucksacks prägte Friedrich von Schmidt-Bleek bereits 1994. In seinem neuen Buch geht es um die Frage, ob aus weniger Natur mehr Wohlstand gemacht werden kann. Mit Hilfe vieler praktischer Beispiele – von der T-Shirt-Produktion bis zur Dienstleistung Bahntransport – kann sich der Leser selbst ein Urteil bilden.

Friedrich Schmidt-Bleek (Hrsg.): Der ökologische Rucksack, Hirzel 2004, 232 Seiten, 18 Euro

Understatement ist sympathisch, kann aber in unserer lauten grellen Medienwelt die Wahrnehmbarkeit und letztlich die Existenz gefährden. Aber – noch – ist das DinA5-kleine, 70 Seiten dicke Heft, das viermal jährlich aus Berlin ins Büro flattert, höchst lebendig. Nie wurde Wert auf Äußerlichkeiten gelegt – umso mehr auf Inhalte. Lange durch sein Schreibmaschinen-Design und den Tarnnamen „IDV Informationsdienst Verkehr“ vor Lesermassen geschützt, wurde mit der Titeländerung in ein wolkiges „mobilogisch!“ vor einem Jahr auch nicht gerade der Marketing-Coup gelandet. Aber käuflich war und ist das Heft ohnehin nur für Abonnenten. Inserate sind verpönt. Ähnlich quer und unbeirrt kommen die Inhalte daher. Sie beleuchten immer wieder blinde Flecken der verkehrspolitischen Diskussion. Auch Prominente der Szene wie Heiner Monheim und Werner Brög liefern regelmäßig Beiträge. In anderen Bereichen als der für Zwischentöne nicht gerade sensibilisierten Verkehrswelt wäre eine solche Zeitschrift im Retro-Look längst Kult.

Christian Höller

mobilogisch! Abo: 27 Euro (6 Ausgaben), Tel.: (030) 4927473, Fax (030) 4927972.
Internet: www.mobilogisch.de

In Deutschland kommt immer häufiger Fisch auf den Tisch. Seit Jahren werden allerdings die wichtigsten Fischbestände ausgebeutet, weltweit gelten fast 70 Prozent als überfischt.

Wer mehr über Fischfang und marine Ökosysteme wissen möchte, sollte sich den „Einkaufsführer Fisch“ von WWF und Verbraucherzentrale bestellen. Die Broschüre gibt Auskunft über die Bestandssituation, Fangmethoden und Zuchtbedingungen beliebter Fischarten. Auch Fragen nach Schadstoffen, Umweltsiegeln und der Bedeutung von Ökoprodukten werden beantwortet. Gute Idee: Die wichtigsten Informationen sind auf der Rückseite noch einmal im Scheckkartenformat zusammengestellt – eine praktische Entscheidungshilfe für den ökologischen Fischkauf im Supermarkt und beim Fischhändler.

Broschüre gegen 1 Euro in Briefmarken zu bestellen bei: WWF Deutschland, Rebstöcker Str. 55, 60326 Frankfurt/M. pdf-Download unter: www.wwf.de

 

zurück zum Inhalt