Magazin 3/04

Bessere Autoklimaanlagen

Autoklimaanlagen verbrauchen viel Sprit und arbeiten mit klimaschädlichen Kältemitteln.

Klimaanlagen gehören heute fast zur Standardausstattung eines Neuwagens. Von 3,3 Millionen neu zugelassener Pkw im Jahr 2002 hatten bereits 87 Prozent eine Klimaanlage. Dass sich dadurch der Treibstoffverbrauch eines Autos erhöht, wissen nur wenige. „Wir brauchen unbedingt ein standardisiertes Messverfahren, das den genauen Mehrverbrauch durch Klimaanlagen feststellt“, fordert Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD. Außerdem sollten Klimaanlagen nicht serienmäßig angeboten werden. Dann könne der Verbraucher selbst entscheiden, ob er in die Mehrausgaben für die Anlage plus Mehrverbrauch investieren möchte.

Neben dem höheren Spritverbrauch ist auch das heute übliche Kältemittel Tetrafluorethan ein großes Problem für die Umwelt. Während des Betriebs der Klimaanlage und bei der Entsorgung gelangt das extrem klimaschädliche Kältemittel in die Atmosphäre. „Tetrafluorethan ist 1300-mal klimaschädlicher als CO2 und muss rasch durch ein anderes Kältemittel ersetzt werden“, fordert deshalb Hans-Jochen Luhmann vom Wuppertal Institut. Alternativ stehen Difluorethan und Kohlendioxid zur Debatte. Kohlendioxid weise mit Abstand die bessere Klimabilanz auf. Diflurethan sei immerhin noch 140-mal klimaschädlicher als CO2, außerdem brennbar und deswegen noch lange nicht einsatzbereit, so der Klimaexperte. Das sieht für Kohlendioxid als Kältemittel ganz anders aus. „Die von BMW, Audi und Toyota entwickelte CO2-Technologie ist so weit fortgeschritten, dass sie bereits in vier Jahren den bisherigen Standard ablösen könnte“, erklärt Luhmann. Das derzeitige Kältemittel Tetrafluorethan wird ab 2014 für Neuwagen verboten. Die deutsche Autoindustrie solle sich freiwillig dazu verpflichten, die CO2-Technik schon früher einzuführen, fordern Wuppertalinstitut und Bund für Umwelt und Naturschutz in einem gemeinsamen Hintergrundpapier.

Mehr Infos: www.bund.net, www.wupperinst.org

 

zurück zum Inhalt