Warum belästige
ich Sie zu Ostern mit solch unschönen
Gedanken? Weil wir die Wut nicht verlieren
dürfen über politische Ignoranz
angesichts solch möglicher
Existenzbedrohung.
Gerade ein
sogenannter Superminister wie Wolfgang Clement
muss begreifen, dass Arbeitsplätze und
Wirtschaft dauerhaft nur über massive
CO2-Einsparung
erhalten werden können. Er erweist den
wahrhaft innovativen Bereichen der deutschen
Energiewirtschaft einen Bärendienst, wenn er
im aktuellen Emissionshandelstreit die
Technologie von gestern schützt. 130000
Menschen arbeiten heute bereits in Firmen, die
erneuerbare Energien aus Sonne, Wind, Wasser oder
Erdwärme erzeugen. Mehr als in Steinkohle
und Kernenergie zusammen. Hier spielt die Musik
des 21. Jahrhunderts, Herr Clement.
Vielfach war nach dem
sogenannten Klimaschutzkompromiss zu lesen, was
die Großindustrie nicht einsparen
würde, müsse jetzt halt aus dem
Verkehrssektor kommen. Warum sind Tempolimits
dann nicht auf die Tagesordnung einer
rot-grünen Bundesregierung zu setzen? Warum
ist von 1600 Mitarbeitern des
Verkehrsministeriums offiziell keiner für
die Förderung des CO2-neutralen Radverkehrs
zuständig?
Bei all diesen Fragen
will ich „Skandal“ rufen. Die
Ignoranz der besseren Möglichkeit macht mich
wütend. Angesichts der fundamentalen
Bedrohung unserer Lebensgrundlage sollten wir
alles tun, diese unwahrscheinlicher zu machen.
Die derzeitige Bundesregierung tut dies nicht.
Einen schönen Frühling wünscht
Ihnen Ihr
Michael Adler
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