Bahnstrecke erhalten Schnelle Verbindung Die Hauptverkehrsverbindungen in Süddeutschland laufen von Nord nach Süd. Wer von Ulm nach Basel möchte, muss weite Umwege in Kauf nehmen. Daher kämpft der VCD-Landesverband Baden-Württemberg für den Erhalt einer wichtigen Querverbindung zum Bodensee.
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Weit ab vom nächsten Hochgeschwindigkeitsbahnhof liegt Radolfzell idyllisch am Ufer des Bodensees. Wer vom 100 Kilometer entfernten Ulm hierher möchte, wird mit der Bahn im großen Bogen über Stuttgart, Karlsruhe und Freiburg geschickt – was die Gesamtstrecke locker verdreifacht. Dem Münchner geht es nicht besser. Die Bahn setzt auf Hochgeschwindigkeit und vernachlässigt die vielen praktischen Direktverbindungen in den Regionen. Besonders in Süddeutschland, wo Schwarzwald und Schwäbische Alb der Hochgeschwindigkeit im Weg sind, ist die Ost-West-Verbindung zwischen den Städten schlecht. Alle Wege von Basel, Freiburg oder Karlsruhe gen Osten führen über Stuttgart – mit erheblichen Umwegen. Der VCD Landesverband Baden-Württemberg hat die Lösung: „Nördlich der Alpen gibt es zwischen Basel und München derzeit keine fernverkehrsgerechte Schienenstrecke. Mit einem Ausbau der Hegau-Ablachtal-Bahn könnten auf zahlreichen Relationen deutlich kürzere Reisezeiten als heute erzielt werden“, sagt Landesgeschäftsführer Werner Korn. Die brachliegende Hegau-Ablachtal-Bahn führt von Mengen nach Stockach, geradewegs durch den schwach besiedelten Hegau. Sie schließt die Lücke zwischen der von Ulm kommenden Regionalbahn Richtung Sigmaringen und der zum Bodensee hin und am Bodensee entlangführenden Seehas-Bahn von Stockach nach Radolfzell. Würde man die Strecke restaurieren und mit moderner Neigetechnik befahren, könnte sich sich laut VCD die Fahrtzeit von dreieinhalb auf zweieinhalb Stunden verkürzen. Auch für den Güterverkehr bietet die Strecke interessante Möglichkeiten, denn auch hier führen bisher alle Fernverbindungen übers westliche Rheinland. Wenn mit den neuen Schweizer Alpentransversalen die schnellen Routen nach Südeuropa eröffnet werden, wird es von Ulm oder München aus keine direkten Zubringermöglichkeiten auf der Schiene geben. Eine weitere Initiative zeigt, dass das Problem kein innerdeutsches ist: Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) hat eine Studie veröffentlicht, die sich mit einer Verbesserung der Ost-West-Verbindung zwischen den Schweizer und den österreichischen und bayerischen Großstädten beschäftigt. Mit dieser Studie zeigt der VCS, wie – durch eine einfache Aufwertung von vorhandenen Regionalverkehrsstrecken in der Bodensee-Region – ein effizientes Fernverkehrsnetz zwischen München, Basel, Zürich und Liechtenstein entstehen könnte. Der VCS möchte damit vor allem zeigen, dass es günstige und umweltfreundliche Alternativen zu den geplanten Straßenbauprojekten in der Region gibt. Mehr Infos: Initiative Hegau-Ablachtal-Bahn, Tel.: (0711) 6070217 oder VCDLVBW@t-online.de
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