Die Fahrradhersteller wissen es längst: Nur die wenigsten Mountainbikes werden an hartgesottene Bergspezialisten verkauft. Die meisten der stollenbereiften Räder kommen als Alltagsräder in der Stadt zum Einsatz. „Wir wissen, dass viele, die unsere Moutainbikes kaufen, hauptsächlich auf normalen Straßen unterwegs sind“, bestätigt Stephan Dirks von der Firma Trenga diese Beobachtung. Viele Fahrradbauer stellen sich auf diesen Trend ein und konzipieren Mountain-Bikes, die technisch volle Leistung bringen, aber bei aller Sportlichkeit auch noch auf Fahrkomfort achten.
Das zeigt sich vor allem in der Fahrhaltung. Während wahre Sportler gerne tief über ihren Lenker gebeugt fahren, bevorzugen weniger trainierte Radler einen höheren Lenker und einen kürzeren Abstand zwischen Lenker und Sattel. Oft macht allein ein kürzerer, steilerer Lenkervorbau den kleinen Unterschied zwischen Alltagsrad und Rennmaschine.
Die Mountainbike-Technik wurde fürs Bergfahren entwickelt, hat aber auch im rauen Stadtalltag ihre Vorteile: Die 26-Zoll-Reifen, die am Steilhang für eine gute Übersetzung sorgen, ermöglichen durch den schnellen Antritt einen rasanten Start an der Ampel. Die beim Mountainbike übliche Federgabel federt Geröll genauso gut ab wie Bordsteinkanten. Und die fein abgestimmte Schaltung mit den vielen kleinen Gängen ist nicht nur im Wald nützlich.
Viele Trekking- und Cityräder haben die Mountainbike-Technik bereits übernommen. So hängt schließlich vor allem von der Optik und vom Design ab, für welchen Radtyp sich der Kunde letztendlich entscheidet. Regine Gwinner
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