Im Jahr 2002 fuhren rund 20000 Deutsche gegen einen Baum, dabei verletzten sich 26000 Menschen, 1500 Unfälle verliefen tödlich. „Bäume sind eine berechenbare Größe im Verkehr: Sie laufen nicht vors Auto“, sagt Frieder Monzer vom VCD Brandenburg. Und nützlich sind sie auch: Eine 100-jährige Buche filtert circa eine Tonne Staub pro Jahr aus der Luft, wirkt ausgleichend auf das Klima, weil sie circa 400 Liter Wasser pro Jahr verdunstet und deckt den Tagesbedarf an Sauerstoff von 64 Menschen. Alleen schützen vor Sonne, Wind und Regen und bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum.
Alleen erfordern zeitweise erhöhte Aufmerksamkeit. Besonders durch Schattenwürfe der Blätter im Sommer oder wegen der Rutschgefahr auf dem Herbstlaub. Das ist allerdings kein Grund gleich alle Alleen abzuholzen, wie es in weiten Teilen Deutschlands, vor allem im Westen, bereits geschehen ist. „Besser ist es, darüber aufzuklären, wie man durch eine angepasste Fahrweise und niedrige Geschwindigkeit die so genannten Baumunfälle vermeiden kann“, sagt Monzer. „Ein Tempolimit von 80 km/h in Alleen würde die Verkehrssicherheit um einiges erhöhen. 70 km/h wäre noch besser.“
Zeitgemäße Schutzeinrichtungen wie Leitplankensysteme für Einzelbäume und Baumgruppen könnten für ein zusätzliches Sicherheitspolster sorgen, wenn es doch zum Crash kommt. Der VCD Brandenburg setzt sich aktiv für den Schutz von Alleen ein. Er ist unter anderem Mitglied der Schutzgemeinschaft Brandenburger Alleen e.V.
Brandenburg ist das alleenreichste Bundesland in Deutschland. Über die Hälfte des rund 23500 Kilometer langen Straßennetzes ist dort von Alleen gesäumt. Das neue Bundesnaturschutzgesetz sieht den Schutz der besonderen Ökosysteme vor, weist allerdings darauf hin, dass eine Güterabwägung zwischen Verkehrssicherheit und Alleenschutz durch die Länder notwendig sei. Mehr über Alleen:
www.alleen-fan.de,
VCD-Brandenburg,
Tel.: (0331) 2015560
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