Oft sind nur kleine Verhaltensänderungen notwendig, um
einen großen Effekt zu erzielen: Wer früher schaltet,
sein Auto öfter einfach rollen lässt und dabei vorausschauend
fährt, hat 25 Prozent Spritersparnis schon sicher. Diese
Fahrweise schont in jedem Fall die Nerven – die eigenen
und die der Vorder- und Hinterleute. Eco-driver kommen außerdem
in der gleichen Zeit zum Ziel wie die hektischen „Zwischen-jeder-Ampel-Beschleuniger“. „Wer
konsequent gleitet, den Reifendruck hoch hält, keinen unnötigen
Ballast im Kofferraum oder auf dem Dach mit sich rumkutschiert,
kann leicht deutlich mehr einsparen“, erklärt Udo
Wollenhaupt, Ex-Daimlertechniker und Geschäftsführer
der schwäbischen Firma EcoCargo. EcoCargo hat sich auf Nutzfahrzeuge
und Fuhrparks spezialisiert. Nicht zuletzt aufgrund der Erkenntnis,
dass Autofahrer privat für ein ökologisches Fahrtraining
nur schwer ansprechbar sind.
Das Intensivtraining dauert einen ganzen Tag und besteht
aus theoretischen Erklärungen, einem Eingangsfahrtest mit
wissenschaftlicher Messmethode des Normalverbrauchs, praktischer Übung
der neuen Fahrweise und einem Abschlusstest, der den Lernerfolg
auf den Tropfen genau dokumentiert. Die Bedenken von Busfahrern
etwa, sie könnten mit Eco-drive ihren Fahrplan nicht mehr
einhalten, werden so fundiert widerlegt. Die Überzeugungskraft
der Trainer, die auch Berufsfahrern noch Neues über die
Funktionsweise eines Motors erzählen können, wirkt
nachweislich dauerhaft. Die Stadt Kornwestheim beispielsweise
konnte in ihrem Fuhrpark für das Jahr 2001 eine Kraftstoffersparnis
von 15 Prozent feststellen.
„Hier paart sich der ökonomische Nutzen für Firmen,
die die Betriebskosten für ihren Fuhrpark deutlich senken
können, mit dem Umweltnutzen durch weniger CO2-, Schadstoff-
und Lärmemissionen“, freut sich Wollenhaupt über
seinen Erfolg.
„Der VCD unterstützte die Verbreitung der Eco-drive-Idee
von Anfang an“, erklärt der VCD-Autoexperte Gerd Lottsiepen.
In der Autoumweltliste gibt der VCD alljährlich Tipps zum
spritsparenden Fahren.
Über die Flottenschulung und Förderungen einzelner
Bundesländer
könne die ökologische Fahrweise nun neuen Schwung
gewinnnen. „Steigende
Spritpreise schaffen bei Autofahrern auch die ökonomische
Motivation für eine umweltschonende Fahrweise“,
hofft Lottsiepen.
|