Mit Rollen an den Füßen ist das Vorwärtskommen auf
dem Kopfsteinpflaster mühsam. Nach einer Viertelstunde ist dann endlich
das Hinweisschild „Fläming Skate“ in Sicht und auch die Straßenverhältnisse
verbessern sich deutlich.
Die ersten Schritte auf der Bahn stellen selbst die glattesten
Wege zu Hause in den Schatten. Auf dem Belag rollen die Skates
wie von selbst. Mit ruhigen,
gleitenden Bewegungen fährt es sich schnell und bedächtig zugleich.
Es geht durch Wälder, vorbei an Feldern und Wiesen. Außer raschelnden
Bäumen, dem gleichmäßigen Surren der Rollen und ab und zu einem
Vogelschrei ist nichts zu hören. Die Skater haben absolut freie Fahrt. Keine
Autos, keine Fußgänger, keine Stolperfallen. Mit dem Wind im Rücken
fährt es sich wie von selbst. Ohne ein einziges Mal zu Bremsen gleitet man
Kilometer um Kilometer über die drei Meter breite Bahn.
Die Idee zum Bau der „Fläming Skate“ Bahn hatte Landrat Peer
Giesecke. Bereits 1995 hatte der Fremdenverkehrsverband Teltow-Fläming einen
Antrag auf Förderung eines 170 km langen Radwanderweges für das strukturschwache
Gebiet südlich von Berlin gestellt. Diesen Antrag griff Giesecke auf, und
ergänzte ihn um den Ausbau einer 100 km langen Strecke mit speziellem Belag
für Skater. 7,5 Millionen Euro Strukturfördermittel der EU flossen
in das Projekt, die restlichen 3,5 Millionen Euro brachten die Gemeinden auf.
Im August letzten Jahres konnte die Region dann die Eröffnung des „Fläming
Skate“ feiern. Einige Hotels haben sich schon auf die Sportler eingestellt
und bieten Skate- und Fahrradverleih, Gepäcktransport und Skatekurse an.
Auch an Sehenswürdigkeiten mangelt es nicht: Das Kloster
Zinna, die mittelalterliche Stadt Jüterbog, Badeseen oder der nahe
gelegene Naturpark Nuthe-Nieplitz laden zu einem Abstecher ein.
An allen Kreuzungen stehen Wegweiser in Form von bunten Rollschuhen.
Der kleine Rundkurs hat die Farbe rot. Im Geschwindigkeitsrausch
möchte man am liebsten
die komplette Strecke auf einmal schaffen – aber für den Anfang
reichen die 12 Kilometer völlig. Vor allem, wenn der Wind irgendwann nicht
mehr von hinten schiebt, sondern von vorne bremst. Da kommt der Rastplatz, der
mit bunten Holzbänken und Hockern an einen Kinderspielplatz erinnert, gerade
recht. Nach kurzer Pause gelingt der Endspurt zurück nach Luckenwalde. Die
Stolperstrecke zum Bahnhof ist für müde Beine gar nichts. Jetzt ist
es gut, die Schuhe im Rucksack und nicht in einem Schließfach am Bahnhof
zu haben.
Valeska Zepp
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