Vom 21. bis zum 23. November letzten
Jahres debattierten Fachleute aus Wirtschaft, Politik und Verbänden
über die beste Antriebsform für Fahrzeuge. Anlass war
eine Expertenrunde des Bundesumweltministeriums zum Thema „Anspruchsvolle
Umweltstandards im ÖPNV-Wettbewerb“. Erfreuliches Ergebnis
der Diskussion: Der EEV-Standard (Environmentally Enhanced Vehicle),
der bei weitem anspruchsvollste Umweltstandard für Busse,
ist unbestritten die Messlatte. Ob EEV mit Diesel oder Erdgasantrieb
erreicht wird, ist der Umwelt egal. Weder Bushersteller, noch
Verkehrsbetriebe stellen dies ernsthaft in Frage.
Reinhard Kaiser, Leiter des Arbeitsstabes „Umwelt und Verkehr“
im BMU, wies auf die steuerliche Förderung von Erdgas bis
zum Jahr 2020 hin. Damit solle der Markt für den derzeit
umwelttechnisch besten Antrieb geöffnet werden. „Ein
EEV-Dieselbus kostet genauso viel wie ein EEV-Erdgasbus“,
räumte Kaiser mit einem alten Vorurteil auf.
Die Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe aus Frankfurt/Oder
und Berlin vertraten selbstbewusst die These, dass sie mit EEV-Fahrzeugen
für den Wettbewerb gut gewappnet seien.
fairkehr-Chefredakteur Michael Adler betonte die Neutralität
des VCD, was die Antriebsform angeht. „In unserer ÖPNV-Umweltliste
liegen Unternehmen mit hohem Erdgasanteil vorne, weil Erdgas derzeit
die beste Umweltqualität erreicht, nicht weil wir Diesel
nicht mögen“, stellte er klar. Auch der Vertreter des
Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Wolfgang Schwenk,
war bemüht die Gräben zur Erdgasfraktion zuzuschütten.
„Wir sind an einem zielorientierten Dialog interessiert“,
betonte er.
Die entscheidende Mahnung in Richtung Politik kam von Jan Werner
vom Kompetenzcenter Wettbewerb des Hamburger Verkehrsverbundes.
„Die Umweltqualität muss in den Ausschreibungen auch
gefordert werden“, betonte Werner, „der Markt alleine
wird es nicht richten.“
Der VCD setzt seine Aktivitäten im Bereich ÖPNV fort:
Gemeinsam mit ICLEI, dem Internationalen Rat für lokale Umweltinitiativen,
startet er ab Februar 2003 das EU-Projekt „SIPTRAM –
Nachhaltigkeit im kommunalen ÖPNV“. Ziel des Projektes
ist es, den europaweiten Austausch zwischen Experten und Entscheidungsträgern
im Bereich ÖPNV zu fördern.
Weitere Informationen bei:
VCD,
Michael Müller,
Eifelstr. 2, 53119 Bonn,
Tel. (0228) 98585-16
michael.mueller@vcd.org
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