Aus aktuellem Anlass stand das neue Bahnpreissystem im Mittelpunkt der diesjährigen VCD-Bundesdelegierten-Versammlung: Bei einer Podiumsdiskussion
hatten die als Gast geladene DB-Expertin Anna Brunotte und der scheidende VCD-Vorsitzende Thomas Schaller Gelegenheit, ihre Positionen darzustellen.
Eine Resolution zum Thema gab zusätzlich Raum für inhaltliche Stellungnahmen. Aber auch zahlreiche Gespräche am Rande kamen
immer wieder auf die kniffligen Details des Tarifsystems.
Die VCD-Delegierten waren sich einig: die BahnCard50 muss erhalten bleiben und private Vielfahrer dürfen nicht durch höhere
Preise oder mangelnde Flexibilität bestraft werden (siehe auch die verabschiedete Bahn-Resolution unter www.vcd.org).
Neuer Vorstand
Große Einigkeit bestand ebenfalls bei der Wahl des neuen Vorstandsvorsitzenden: Michael Gehrmann, der seit zehn Jahren im VCD aktiv
ist und bereits seit zwei Jahren im Vorstand mitgearbeitet hat, freute sich über die breite Zustimmung der Delegierten.
Vier neue Vorstandsmitglieder werden den Vorsitzenden bei seiner Arbeit unterstützen: Monika Ganseforth wird den Vorstand mit viel
politischer Erfahrung und profundem Fachwissen bereichern. Bevor sie 1986 für die SPD in den Bundestag ging, war die 61-Jährige
viele Jahre lang Professorin an der Universität Hamburg-Harburg. Während ihrer Zeit im Bundestag arbeitete Ganseforth im Umwelt-
und im Verkehrsausschuss mit. Außerdem war sie Mitglied der Klima-Enquete-Kommission, die Anfang der 90er Jahre den Klimabericht für
die Bundesregierung erarbeitete.
Auch Gabriele Kuczmierczyk kommt aus dem Bereich der Politik. Sie war als Mitarbeiterin der grünen Staatssekretärin Gila Altmann
im Umweltministerium. Ihre Verbandserfahrung sammelte sie in den vergangenen Jahren in Berlin, wo sie sich bei der Grünen Liga engagiert
und seit Februar 2002 außerdem im VCD-Vorstand mitarbeitet.
Neu im Vorstand sind außerdem der Tiefbauingenieur Hermann-Josef Vogt und der Wirtschaftswissenschaftler Carsten Westerholt. Während
der 40-jährige Vogt den VCD bereits von seinem Engagement auf Kreis- und Landesebene kennt und vier Jahre lang im Vorstand des Landesverbands
Nordrhein-Westfalen aktiv war, kommt Westerholt nach langjähriger Umweltarbeit von außen zum VCD. Der 33-Jährige gründete
bereits während seiner Studienzeit das Umweltbüro Bremen, engagierte sich in EU-Umweltprojekten und möchte sich im VCD vor
allem für eine bessere Förderung der umweltfreundlichen Verkehrsträger einsetzen.
Hans Eichel des VCD bleibt weiterhin der 42-jährige Manfred Mersmann, der schon in den vergangenen Jahren für eine Konsolidierung
der VCD-Finanzen sorgte.
Mit großem Applaus verabschiedeten sich die Delegierten von den scheidenden Vorständen, die zum Teil aus privaten und zum Teil
aus beruflichen Gründen ihre Ämter niederlegten.
Bei den zahlreichen anstehenden Aufgaben blieb jedoch wenig Zeit für Abschiedsschmerz. Man ist sich einig, wo es hingehen soll, vieles
muss auf den Weg gebracht werden, einige große Projekte laufen bereits – und der eine oder andere scheidende Vorstand hat schon
angekündigt, dass er jetzt, wo wieder Zeit ist, gerne inhaltlich mitanpacken möchte.
Regine Gwinner
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