Urlaub im Nationalpark

Erholen, erleben, erhalten


Fahrtziel Natur bietet umfangreiche Reise­informationen zu den schönsten Landschaften Deutschlands. Durch eine umweltschonende Anreise mit der Bahn leisten Urlauber einen persönlicher Beitrag zum Schutz der einzigartigen Naturreservate.


Foto: Valeska Zepp

Sagenumwoben und still: Auf dem Kreideplateau des Nationalparks Jasmund liegt mitten im Wald der Herthasee.

 

Mit dem Projekt Fahrtziel Natur machen sich die Deutsche Bahn AG und die vier großen Umweltverbände Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Naturschutzbund (NABU), Verkehrsclub Deutschland (VCD) und World Wide Fund for Nature (WWF) gemeinsam stark für nachhaltigen Tourismus in Deutschland. „Die Kooperation entstand mit dem Ziel, gemeinsame Interessen der Verbände und der DB zu bündeln“, erklärt Stephanie Bauer, Mitarbeiterin des Bahn-Umwelt-Zentrums. „Die gemeinsame Aufgabe bestand zunächst darin, Fahrtziel Natur als Marke für sanften Tourismus einzuführen.“ Seit zwei Jahren wirbt diese Marke nun für Reisen in ausgewählte deutsche Großschutzgebiete. Ganz umweltfreundlich mit der Bahn geht es in Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke. Auch die Mobilität am Urlaubsort soll – ganz im Sinne des VCD – so umweltfreundlich wie möglich funktionieren. Ein gut ausgebautes Bus- und Bahnnetz, Fahrradverleih und ein attraktives Radwegenetz sind wichtig für Fahrtziel Natur-Regionen. In Broschüren und im Internet sind praktische Informationen zu den einzelnen Regionen zusammengestellt. Der Reisende erhält Angaben zur Anreise, Adressen von Reiseveranstaltern und Umweltverbänden sowie konkrete Ausflugstipps. So können Urlauber im Nationalpark Wattenmeer bei einer Wanderung durch Schlick und Sand das produktivste Ökosystem der Erde hautnah erleben, während ein Wattführer erklärt wie sich Menschen, Tiere und Pflanzen an die lebensfeindliche Umwelt angepasst haben. Im Bayerischen Wald kann man die Überlebensstrategien der Tiere im Winter kennenlernen und erfahren, warum Borkenkäfer gut für den Wald sind. „Was man nicht kennt, kann man nicht schützen“, ist der Gedanke, der hinter Fahrtziel Natur steckt.

Mit viel Engagement

Der VCD engagiert sich besonders im Harz und im Bayerischen Wald. Dort finden zum Beispiel Aktionstage statt, bei denen VCD Mitglieder auf den Parkplätzen der Schutzgebiete Informationen zur alternativen Anreise mit der Bahn verteilen. Der VCD Landesverband Niedersachsen veranstaltet am 12. Dezember eine Tagung unter dem Motto „Zügig in den Harz“. Auf der Veranstaltung diskutieren die Kooperationspartner über Perspektiven für eine nachhaltige Mobilität und einen sanften Tourismus im Harz (s. Magazin, Termine).

Der WWF kümmert sich vor allem um die Lenkung des Tourismus an den Küsten. Im Biosphärenreservat Südost-Rügen beispielsweise versucht eine Projektgruppe des WWF gemeinsam mit Seglern und Anglern Lösungen zu finden, um den Wassersport im Schutzgebiet in naturverträglichere Bahnen zu lenken. BUND und NABU sind in fast allen Schutzgebieten mit Informationszentren vertreten.

Mit dem „Internationalen Jahr des Ökotourismus 2002“ endet auch die erste Projektlaufzeit von Fahrtziel Natur. „Wir haben viele positive Rückmeldungen von Reiseanbietern aus den Regionen bekommen, aber leider hatten wir bisher nicht die Möglichkeit eine quantitative Untersuchung durchzuführen“, beantwortet Stephanie Bauer die Frage nach dem bisherigen Erfolg des Projektes. Dies sei jedoch für die Zukunft geplant, in welcher Form stehe aber noch nicht fest. Qualitativ hat das Projekt alle Kooperationspartner überzeugt. Die Verlängerung von Fahrtziel Natur bis Ende 2003 ist beschlossen. Die Aufnahme neuer Regionen ist geplant.

Valeska Zepp

Mehr Informationen unter:
www.fahrtziel-natur.de oder VCD Verkehrsberatung,
Christiane Bohnen,
Eifelstraße 2,
53119 Bonn,
Tel.: (0228) 98585-20

 


Fünf „Fahrtziele Natur“ werden von der DB und den Umweltverbänden bisher beworben. Neue sollen dazukommen.

 

 

Weitere Fahrtziele Natur

 

Foto: Harald Schön

Nationalparke Harz und Hochharz
Wo Wildkatzen durch sagenumwobene Wälder streifen und sich dampfende Eisenbahnen durch enge Täler schlängen, ist Abwechslung garantiert. Sommer wie Winter kann man im Harz wandern, Rad fahren und Natur und Kultur genießen. Natur- und Umweltorgani­sationen bieten vor Ort ein vielfältiges Angebot, um die einzigartige Wald- und Moorlandschaft per pedes, mit Rad oder Bahn kennen­zulernen.

 

Foto: Tourismusverband Ostbayern

Nationalpark Bayerischer Wald
Endlose Waldgebiete erkunden, den Borkenkäfern bei der Arbeit zusehen und auf alten Schmugglerwegen wandern: Im ältesten Nationalpark Deutschlands gibt es finsteres Dickicht, wilde Bäche und üppige Wiesen. Im Winter ziehen sich zahlreiche Loipen durch verschneite Wälder, und die Waldbahn fährt Urlauber trocken und warm durch verschneite Täler. Nach bestandenen Abenteuern in der Natur gibt es Kulinarisches aus der Region.

 

Foto: Valeska Zepp

Nationalparke im Wattenmeer
Wer sich auf Wind und Wetter einlässt, merkt bald, dass die Nordseeküste ihr schroffes Image nicht immer verdient. Bunt blühende Salzwiesen, grüne Deiche, endlose Strände und eine Vielzahl unterschiedlicher Tierarten fügen sich zu einem lebendigen Bild. Das Meer kommt und geht und gibt dabei die größte zusammenhängende Wattenlandschaft der Erde preis. Hier treffen sich Millionen von Vögeln, um sich für die Reise zu Som­mer- und Winterquartieren zu stärken. Auch Urlauber können in der salzigen Luft Energie tanken. Zum Beispiel bei ausgedehnten Wattwanderungen durch Schlick und Priele oder einem Fahrradausflug entlang der Küste.

 

Foto: Mario Schrumpf

Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und Naturpark Uckermärkische Seen
Glasklare Seen, kleine Flüsse und flache Moore ziehen sich wie ein dicht geknüpftes Netz durch die Natur- und Kulturlandschaft nördlich von Berlin. Zu Fuß, mit dem Rad oder per Paddelboot lässt sich die sanfthügelige Landschaft am besten erkunden. Wasser- und Naturfans kommen hier das ganze Jahr über auf ihre Kosten.


zurück zum Inhalt