Vielen Autobesitzern stellt sich jetzt wieder die Frage: Winterreifen
ja oder nein? Einerseits verbrauchen sie mehr Sprit und erzeugen
mehr Lärm als Sommerreifen, andererseits erhöhen sie
aber die Sicherheit um ein Vielfaches. „Die sicherste Lösung
bei Eis und Schnee ist, sein Auto stehen zu lassen und mit Bus
und Bahn zu fahren. Am besten erkundigt man sich früh genug
nach den Fahrzeiten und steigt bei Glatteis auf Öffentliche
Verkehrsmittel um“, empfiehlt VCD-Verkehrsreferent Gerd
Lottsiepen.
Wer aber in Schneegebieten wohnt und nicht auf sein Auto verzichten
kann, sollte unbedingt Winterreifen montieren. Wie bei allen Reifen
kann man auch hier beim Kauf auf deren Umwelteigenschaften achten.
Dazu zählen Rollwiderstand – je niedriger, desto spritsparender
–, Verschleißfestigkeit und Lärmemissionen. Das
Umweltbundesamt (UBA) führt regelmäßig Reifentests
durch und hat sowohl für die Umweltkriterien als auch für
Sicherheitskriterien Grenzwerte festgelegt. Werden diese eingehalten,
qualifiziert sich der Reifen für das Umweltzeichen „Blauer
Engel“. Leider hat bisher noch kein Reifenhersteller den
Engel beantragt. Zur Zeit gibt es nur eine veraltete Ergebnisliste
von 1999. Laut Reiner Stenschke, UBA-Reifen-Experte, werden die
neuen Ergebnisse voraussichtlich Ende Januar 2003 veröffentlicht.
Schneller war die Stiftung Warentest, deren Sieger, sowohl für
Kleinwagen als auch für Mittelklassewagen der Winterreifen
„Alpin“ von Michelin wurde. Neben Sicherheitskriterien
und Fahrverhalten der Reifen flossen bei Stiftung Warentest Umweltkriterien
mit 25 Prozent in die Wertung ein. Lärm spielte allerdings
nur eine untergeordnete Rolle. Der Schalldruck wurde zwar gemessen,
floss aber in die Bewertung nicht mit ein. Keiner der getesteten
Reifen erfüllte die Anforderungen des „Blauen Engels“.
Infos: www.umweltbundesamt.de/uba-info-daten/daten/reifen.htm
Stiftung Warentest 10/2002, www.stiftung-warentest.de, (030) 926310
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