Pflanzen messen Schadstoffe

In zwölf europäischen Ballungszentren haben Forscher mit Indikatorpflanzen den Grad der Luftverschmutzung gemessen. Ergebnis: Der Verkehr ist die größte Schadstoffquelle.

 


Tabak kann man nicht nur rauchen, sondern auch als Ozon-Testmittel einsetzen.


Das europaweite Netzwerk zur Beurteilung der Luftqualität mit Bioindikatoren, EuroBionet, untersucht seit 1999 die Luftqualität an über 100 Biomonitoring Stationen, verteilt auf zwölf europäische Großstädte. Bioindikatoren sind Organismen, die auf Umwelteinflüsse mit Veränderungen ihrer Lebensfunktionen oder ihrer chemischen Zusammensetzung reagieren und damit Rückschlüsse auf den Zustand ihrer Umwelt ermöglichen. Ozon zerstört beispielsweise das Blattgrün der Tabaksorte Bel-W3 und macht damit den Schadstoff durch weiße Flecken auf den Blättern sichtbar. Andere Pflanzen lagern schädliche Verbindungen im Gewebe an. Der Gehalt wird dann im Labor analysiert. Grünkohl zum Beispiel reichert in seinen Blättern organische Schadstoffe an und bestimmte Grassorten nehmen Schwermetalle und Schwefel aus der Luft auf.

„Der Kfz-Verkehr erwies sich als größte Schadstoffquelle für die Mehrzahl der untersuchten Stoffe“, berichtet der Projektleiter Andreas Klumpp vom Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie der Universität Stuttgart-Hohenheim. Industrielle Einrichtungen und andere Quellen, wie zum Beispiel Hausbrand spielten eine geringere Rolle.

Infos unter www.eurobionet.com


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