Klimaschutz boykottiert hat, nun zum Sturm auf die Ölquellen an Euphrat und Tigris ruft.
Die Politik Washingtons ist in zweifacher Hinsicht nicht nachhaltig. Im Iran-Irak-Krieg peppelten die USA den Diktator
in Bagdad noch militärisch auf. Nur ja nicht die wichtigsten Ölquellen in Händen der Ayattolahs, hieß damals noch
die Maxime der US-Außenpolitik. Der überwiegende Teil der Attentäter und Drahtzieher des 11. September 2001 stammen
aus Saudi Arabien, auch Ossama Bin Laden. Die Saudis sind die größten Öllieferanten für die USA. Die islamistischen
Krieger in Afghanistan wurden von Washington aufgerüstet, solange der Gegner Sowjetunion hieß. Immer war und ist das Interesse
der USA, die Ölquellen im Mittleren Osten zu sichern. Ohne Öl kein „American way of life“.
Den hatte George W. Bush auch ins Feld geführt, als es um die Nicht-Unterzeichnung des Kyoto-Protokolls zum Klimaschutz
ging.
Nein, von der westlichen Vormacht, die auch moralische Führung beansprucht, erwarte ich langfristigere Ziele. Armut
und Elend bekämpfen in islamischen Unrechtssystemen gleichermaßen wie in weltlichen Diktaturen, und nicht zuletzt schnell
Alternativen zu den knapper werdenden fossilen Brennstoffen zu finden, sind wahrhaft große Herausforderungen, an denen die Supermacht
USA auch moralisch ihren Führungsanspruch begründen könnte.
Krieg sollte die ultima ratio der Politik bleiben. Die Eskalation der Gewalt ist keine Antwort auf die komplexe Wirklichkeit
am Beginn des 21. Jahrhunderts.
Eine stimmungsvolle Adventszeit und ein friedvolles Weihnachtsfest wünscht Ihnen
Ihr Michael Adler
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