Der Bus, der Mittwochmittags von Bonn nach Amsterdam und Rotterdam fährt, kommt aus Kosice in der Slowakischen Republik. Als er mit einer Verspätung von einer halben Stunde in Bonn eintrifft, ist er gut besetzt. Weder einer der drei Busfahrer noch der Großteil der Reisenden spricht deutsch oder englisch. Auch der Videofilm mit Sean Connery in der Hauptrolle, der über den installierten Fernseher flimmert, ist slowakisch synchronisiert. Gesprochen wird fast gar nicht, bis auf die Filmgeräusche aus den Lautsprechern ist es still. Beim nächsten Halt in Köln steigen die beiden jungen Mädchen aus, die beim Übersetzen geholfen haben. Das ältere Ehepaar und eine junge Frau, die mit einem kleinen Mädchen unterwegs ist, verlassen mit zwei weiteren Reisenden in Düsseldorf den Bus. Die Sitze leeren sich, niemand steigt zu. Während einer der kurzen Halte scheint es wenig ratsam den Bus zu verlassen, da beim Weiterfahren nicht kontrolliert wird, ob auch alle Reisenden anwesend sind. Die Kontrolle an der deutsch-niederländischen Grenze ist ungewohnt scharf: Die niederländischen Grenzbeamten schauen sich zunächst die Passagierliste an und kontrollieren anschließend gründlich die Pässe aller Reisenden, sogar das Gepäck wird durchleuchtet. Nach fünfstündiger Fahrt erreicht der Bus Amsterdam, wo die meisten Reisegäste aussteigen und ohne ein Wort auseinander gehen.

Über fünfhundert Ziele fahren die Busse der Eurolines an. St. Petersburg und Moskau gehören ebenso dazu wie Marrakesch und Casablanca. Sehr gute Verbindungen gibt es auch nach Skandinavien und Großbritannien. Die Busse, die oft einige Tage unterwegs sind, verbinden die europäischen Destinationen im Linienverkehr und bieten in den größeren Städten unterwegs die Möglichkeit, ein- und auszusteigen. Mitfahren darf nur, wer ein gültiges Ticket hat, das vor Reiseantritt in einem Reisebüro der Deutschen Touring oder einem Reisezentrum der Deutschen Bahn gekauft werden muss. Fahrten mit Eurolines-Bussen sind im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln sehr günstig, so kostet beispielsweise die Hin- und Rückfahrt von Kosice nach Amsterdam 137 Euro. Die Strecke Köln–Moskau und zurück, für die man jeweils zwei Tage unterwegs ist, gibt es für 155 Euro. Zusätzliche Ermäßigungen gelten für Kinder, Studenten und Senioren.

Stefanie Schneider