Plan & Fahr nicht Bahn

Ein Kommentar der VCD-Bahnreferentin Annette Volkens zum neuen Preissystem der Bahn

 

Foto: Privat


Die Details von „PEP“, wie die Deutsche Bahn AG ihr neues Preissystem nennt, kommen nur tröpfchenweise ans Licht. Mit Beginn der Schulungen für das Verkaufspersonal wurden die geplanten Gebühren für Stornierung und Umtausch von Tickets aus dem „Plan & Spar“-Kontingent bekannt.

Wer sich in der Reisefreiheit durch frühzeitige Buchung einschränkt, wird bei Nichtantritt oder Verschiebung der Reise kräftig zur Kasse gebeten: „Umtausch oder Erstattung“ wie die DB diese Fälle nennt, kosten vor Verkaufsschluss der „Plan & Spar“-Preise (je nach Rabattstufe 1, 3 oder 7 Tage vor Fahrtantritt) eine Gebühr von 15 Euro. Wer danach, aber vor Reisebeginn die Karte umtauschen oder zu­rückgeben will, zahlt satte 30 Euro. Ab Gültigkeit ist die Rückgabe von „Plan & Spar-Tickets“ unmöglich. Nicht genutzte Karten verfallen zu Lasten des Kunden und zu Gunsten der DB.

Diese Pläne zeugen von zunehmender Kundenfeindlichkeit der Deutschen Bahn AG. Mehdorn und seine Mitstreiter scheinen zu vergessen, dass Kunden keine Beförderungsfälle sind, die sich mit finanziell wirksamen Maßnahmen erziehen lassen. Es ist schon unverfroren, wie die DB AG ausschließlich auf ökonomische Erfolge schielt und vergisst, dass diese ohne Fahrgäste nicht zu erzielen sind.

Der DB AG muss nun auch von Kunden, Öffentlichkeit und Politik gezeigt werden, dass das Vorhaben „PEP“ über die Grenzen des Zumutbaren hinaus geht. Nach der angekündigten Reduktion des BahnCard-Rabattes, der zu Lasten der treuesten Kunden geht, und nach der Einschränkung der Reiseflexibilität sind die geplanten Umtauschgebühren nur eine weitere Spitze des Eisbergs. „PEP“ muss noch einmal gründlich überarbeitet werden.



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