Skifahren und Ökologie

Alpinskiläufer gelten unter Umweltschützern als die schlimmste Kategorie von Naturschädlingen in den Alpen. Die scharfen Kanten ihrer Skier zerschneiden bei zu wenig Schnee die Pflanzen- und Humusschicht in den sensiblen Hochgebirgslagen. Auch die festgepressten Pisten greifen die Pflanzendecke an, so dass der Untergrund weniger Wasser binden kann. Bodenerosion ist die Folge. Die natürliche Landschaft wird für die Bedürfnisse des Skitourismus umgebaut und mit häßlichen Liftanlagen zugestellt. Vielerorts quälen sich riesige Blechlawinen durch die engen Dörfer, verpesten Autoabgase die Bergluft, werden Almwiesen gigantischen Parkplätzen geopfert.

Widerlegt ist auch die Legende vom umweltfreundlichen Langläufer, der unauffällig auf der Loipe durch die Natur gleitet. Biologen sehen Skifahrer jedenfalls lieber auf der Piste als in der freien Natur, wo sie Wild aufschrecken oder Tiere von Futterstellen vergraulen.

Und was ist mit den Tourengehern, die mit Fellen unter den Skiern stundenlang mühevoll aufsteigen, um dann abseits allen Liftrummels durch den unberührten Tiefschnee abzufahren? Ihre negativen Auswirkungen stehen sicher in keinem Verhältnis zu denen des Massenskitourismus. Doch auch Skitouren sind ökologisch nicht unbedenklich, da sie unberührte Gebiete durchqueren, den Bergwald schädigen, Wildbestände stören oder Lawinen auslösen können. Und nur wenige der rund 50 Millionen Touristen, die jeden Winter in die Deutschen Alpen sowie in die Skireviere von Norditalien, Österreich und der Schweiz einfallen, werden auf den bequemen Dienstleistungstourismus verzichten wollen.


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