Die herkömmlichen Stromquellen sind
Seitendynamos. Sehr gute,
leichtlaufende 6 Volt-Dynamos gibt es schon ab 40 Mark. Spitzenmodelle
mit 12 Volt-Technik kosten weit über 100 Mark, zusätzlich
sind dafür spezielle Scheinwerfer und Rücklichter nötig.
Wichtig sind leicht austauschbare Laufrollen, die auch bei Schnee
und Regen nicht durchrutschen, sowie eine wasserdichte Verarbeitung.
Das Röllchen sollte im ausgeschalteten Zustand nicht weiter
als einen Zentimeter vom Reifen entfernt sein, um den Anpressdruck
zu erhöhen. Nicht zu vergessen: Der Dynamo muss so ausgerichtet
sein, dass die Verlängerung seiner Längsachse zum Radmittelpunkt
zeigt.
Walzendynamos, die unter
dem Tretlager montiert sind und auf der Lauffläche der Reifen
mitrollen, sind sehr störanfällig und nicht zu empfehlen.
Speichendynamos werden durch
einen sogenannten Mitnehmer zwischen den Speichen betrieben und
können so nicht durchrutschen. Problematisch kann der Einbau
sein, wenn zu wenig Platz ist zwischen Gabelscheibe und Laufrad.
Kosten: Zwischen 50 und 100 Mark.
Nabendynamos sind die sichersten
und komfortabelsten Stromquellen, aber auch die teuersten. Die
bekanntesten Modelle kosten rund 100 (Shimano) bzw. 300 Mark (SON).
Die Nachrüstung ist aufwändig, da sie anstelle der Vordernabe
eingebaut werden. Dabei müssen die Speichen ausgetauscht
werden, weil der Nabendynamo einen größeren Durchmesser
hat als eine einfache Nabe. Oftmals ist ein komplettes Austauschen
des Vorderrads sinnvoller. Getriebelose Nabendynamos laufen immer
mit, das Licht schaltet man mit einem speziellen Schalter an und
aus. Vorteil der Nabendynamos: wartungsarm, geringer Widerstand,
völlig wetterunabhängig.
Scheinwerfer sind in den
vergangenen Jahren deutlich verbessert worden, so dass sie das
Optimum aus dem wenigen Fahrradstrom herausholen. Halogenscheinwerfer
sind mittlerweile Standard, weil sie wesentlich heller sind als
herkömmliche Glühlampen. Sinnvoll sind Scheinwerfer
mit integriertem Frontreflektor, die es für rund 30 Mark
gibt. Von einem Standlicht darf man sich nicht zu viel versprechen,
da die Leuchtdiode nur schwach gelb leuchtet dafür
steigt der Preis gleich auf das Doppelte.
Rücklichter gibt es
inzwischen mit einer praktisch unverwüstlichen Leuchtdiode.
Hier ist Standlicht auf jeden Fall zu empfehlen, da es beim Ampelstopp
ebenso hell leuchtet wie während der Fahrt. Für rund
50 Mark ist gute Qualität zu haben. Sinnvoll ist es, das
Rücklicht mit integriertem Großflächenreflektor
am Gepäckträger zu befestigen, da es dort besser zu
sehen und geschützt ist als am Schutzblech. Dort muss zusätzlich
ein kleiner Rückstrahler angebracht sein.
Sinnvoll ist auf jeden Fall eine zweiadrige Verkabelung
mit einem Massekabel. Das spart Ärger, weil dann die Rückleitung
nicht über den Rahmen mit oft unterbrochenen Kontakten erfolgt.
Störanfällig sind auch Schutzbleche mit integriertem
Leitstreifen, die schnell reißen. Besser als zusammengezwirbelte
Kabelenden sind Steckkontakte an Dynamo, Scheinwerfer und Rücklicht.
Um ein Reißen zu verhindern, sollten sie eng am Rahmen verlegt
werden, nur an der Verbindung zur Gabel brauchen sie mehr Luft.
Die Kabel sollten nicht zu dünn sein, mindestens 12 Litzen
(Einzeldrähte) sind empfehlenswert.
Batterieleuchten sind offiziell
nur als Zusatzbeleuchtung zugelassen, werden aber trotzdem häufig
von Fachhändlern empfohlen. Solange die Batterien bzw. Akkus
voll sind, sind die Leuchten sehr komfortabel. Bei Nachtfahrten
über mehrere Stunden sollte man Ersatzbatterien dabei haben.
Achtung: Akkus werden innerhalb weniger Minuten ohne Vorwarnung
leer.
Vorsicht geboten ist beim Kauf von billigen Neurädern
für ein paar hundert Mark: Meist sind sie, wenn überhaupt,
mit einer qualitativ schlechten Beleuchtung ausgestattet. Ein
Nachrüsten mit sicheren Komponenten ist auf jeden Fall zu
empfehlen. Erst ab einem Neupreis von 1500 Mark kann man gute
Qualität erwarten.
Licht nach Vorschrift
Die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO), Paragraph
67, regelt genau, was an einem Fahrrad strahlen und reflektieren
muss. Auch tagsüber dürfen nur Räder benutzt werden,
die eine funktionierende Lichtanlage haben. Das Wichtigste in
Kürze:
Beleuchtung: Vorne muss ein
weißer Scheinwerfer angebracht sein, hinten ein rotes Rücklicht.
Beide müssen mit Dynamo betrieben werden. Batteriebetriebene
Lichter sind erlaubt, aber nur zusätzlich. (Ausnahme: An
Rennrädern bis elf Kilo darf auch ausschließlich Batterielicht
verwendet werden.)
Reflektoren: Insgesamt sind
15 Reflektoren vorgeschrieben. Mindestens zwei pro Rad, die jeweils
nach links und rechts abstrahlen (alternativ sind auch weiß
reflektierende Streifen an den Rädern möglich); zwei
pro Pedal, die nach vorne und hinten abstrahlen. Zudem müssen
vorne ein weißer sowie hinten ein Großflächenreflektor
am Gepäckträger und ein Katzenauge am Schutzblech angebracht
sein.
Zulassung: Jedes Beleuchtungsteil
(Ausnahme: Kabel) muss vom Kraftfahrtbundesamt zugelassen sein.
Die Zulassung erkennt man an einer Wellenlinie mit dem Buchstaben
K und einer Zahl.
Die komplette StVZO im Internet: www.stvzo.de
Licht-Links
Private Seite von Peter de Leuw mit Kaufempfehlungen und Reparatur-Tipps:www.pdeleuw.de/fahrrad
Private Homepage von Olaf Schultz für alle, die tief in
die Materie einsteigen wollen: http://experte.kt2.tu-harburg.de/fahrrad.html
Homepage der Zeitschrift Aktiv Radfahren mit Testergebnissen:
http://zeuss.bva-bielefeld.de/aktivrad/
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