Was ist modern?

Chefredakteur Michael Adler Michael Adler

Ist der Metrorapid modern und der Interregio nicht? Ist die Orientierung am Aktienkurs modern und Ökologie altmodisch? Denken Analysten an der Börse modern und Gewerkschafter nicht?

Vor gut einem Jahr noch, war die Frage nach Modernität schnell beantwortet. New Economy war das Zauberwort. Internet war modern und es schien, als ob die Gesetze der alten Ökonomie für die Start-ups im world-wide-web nicht gälten. Die Firmengründer erzählten eine Story, arbeiteten fieberhaft an ihrem Businessplan, brauchten Risikokapital immer gleich in zwei- bis dreistelliger Millionenhöhe. Inzwischen hat sich so manche Story als Märchen erwiesen und am Businessplan war mehr Plan als Business.

Unternehmensergebnisse folgen eben nicht naturgegeben den Kurven der PowerPoint-Präsentation, ein Wahnsinns-Traffic auf der Website zieht noch lange nicht Wahnsinns-Verkaufzahlen nach sich.

Unsere Titelgeschichte befasst sich mit dem noch nahezu unbeackerten Feld des Internet-induzierten Verkehrs. Problem der virtuellen Kaufhäuser, die im Internet Blusen, Klopapier und Waschmaschinen feilbieten: Die Ware muss real zum Kunden. Eine Aufgabe, die sich für so manches Internet-Unternehmen als zu komplex oder kostenträchtig erwies.

Mittlerweile schlägt die Euphorie der vergangenen Jahre ins Gegenteil um. Der von uns getestete Lebensmittellieferant LeShop etwa geriet knapp nach unserem Redaktionsschluss in wirtschaftliche Not. Ein Investor mit 10 Millionen Mark war abgesprungen.

Greifen also doch wieder die Gesetze der alten Ökonomie? Man braucht ein Produkt, das die Welt versteht, braucht und haben will. Man braucht motivierte und fähige Menschen, die dieses Produkt herstellen, in möglichst guter Qualität. Man braucht ein Medium, worüber die Kunden erfahren, dass es das Produkt gibt, was es kostet, und wo ich es bestellen kann. Dann muss das Bestellte möglichst zügig geliefert werden.

Ist der VCD modern? Wir steigern seit einem Jahr wieder unsere Verkaufszahlen bei Schutzbriefen und Kfz-Versicherungen. Warum? Wir haben die Produkte verbessert und wir werben. Auf Papier und im Internet. Wenn Sie bei uns anrufen, treffen Sie auf engagierte, kompetente Mitarbeiter, nicht auf ein Call-Center auf der grünen Wiese. Was der VCD will, erfahren Sie regelmäßig über das Medium fairkehr. Auf Papier und im Internet. Wenn Sie beim VCD Mitglied werden, unterstützen Sie eine Verkehrspolitik, die garantiert nachhaltiger angelegt ist, als so mancher Aktienkurs.

Bei der Logistik können Sie uns allerdings gerne behilflich sein. Die Ware muss zum Kunden. Werben Sie für den VCD und seine Produkte. Wir sorgen dafür, dass die Qualität stimmt.

Schönen Urlaub, hoffentlich real und nicht virtuell, wünscht Ihnen Ihr Michael Adler

P.S. Sie erreichen uns im Internet:
www.vcd.org
www.fairkehr.de
www.eco-club.de

 
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