Metrorapid vernichtet Arbeitsplätze

Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen will mit dem "Metrorapid"-Projekt den Fortschritt ins Land holen. Umweltverbände warnen vor einer "Zehn-Milliarden-Fehlinvestition".


 
Ausgaben in Milliardenhöhe, Arbeitsplatzvernichtung und neue Probleme für Umwelt und Verkehr: Dies ist das vernichtende Urteil von Umwelt-, Verkehrs- und Fahrgastverbänden zum Plan der Landesregierung, den Transrapid als Nahverkehrszug einzusetzen. Ab 2006 soll die Magnetbahn, als "Metrorapid", zwischen Dortmund und Düsseldorf pendeln. Fahrtdauer: 34 Minuten, maximale Geschwindigkeit: 300 km/h. Als große Chance für die heimische Wirtschaft und Bereicherung des Regionalverkehrs bejubelt Ministerpräsident Clement das Projekt. Schneller, pünktlicher und umweltschonender als die herkömmliche Bahn soll die moderne Schwebebahn sein.

"Weitaus billiger und schneller wäre ein Aubau des bestehenden Bahnsystems im Ruhrgebiet." kritisiert VCD Landesverbandsprecher Jürgen Eichel. Mit 7,2 Milliarden wird das ehrgeizige Projekt veranschlagt. Wahrscheinlicher sind 10 Milliarden. Durch eine bessere Vernetzung, Investitionen in neue Fahrzeuge, sowie neue Signaltechnik könnte der Nahverkehr problemlos beschleunigt werden. Die Zeitersparnis durch die neue Technologie ist dagegen fraglich: in 34 statt 53 Minuten (IC) zum Ziel. Doch an den Endpunkten der Strecke müssen die Fahrgäste wieder umsteigen. Trotz der eingesparten Minuten auf der Hauptstrecke kann es so insgesamt zu einer Reiseverlängerung kommen, je nachdem wann der nächste Anschlusszug fährt.

Die Verbände befürchten , dass umsteigefreie Nahverkehrsverbindungen, wie der NRW-Express, der momentan zwischen Aachen und Bielefeld fährt, eingespart werden, um eine Auslastung des teuren Metrorapid zu gewährleisten. Die Verkehrsgewerkschaft GDBA warnt darüber hinaus, dass der Metrorapid die Arbeitsplätze an Rhein und Ruhr gefährde. Da die Magnetbahn später ohne Personal fahren wird, würden ca. 350 Stellen entfallen. Eine Machbarkeitsstudie des Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen soll jetzt die Umweltverträglichkeit des Prestigeprojekts beweisen. Ergebnisse werden im November 2001 vorliegen. Fest steht schon jetzt: Die bessere Bahn statt Metrorapid wäre für das Ruhrgebiet die vorteilhafte Alternative.

 
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