Umweltfreundlich in den Kindergarten

Der VCD Hannover untersucht die Verkehrsmittelwahl von Familien mit Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren und führt zahlreiche Aktionen in Kindergärten durch.

Morgens kurz vor acht herrscht hier das große Chaos" erzählt die Erzieherin Stefanie Lemmer aus dem Kinderladen Hannover-List, "die wenigen Parkplätze vor unserer Einrichtung sind durch Eltern belegt, die ihre Kinder mit dem Auto in den Kindergarten bringen. Alle, die dort keinen Parkplatz mehr bekommen, parken irgendwo am Straßenrand, oft im absoluten Halteverbot." Dies führe nicht selten zu einer Gefährdung der Kinder, klagt die Kindergärtnerin.

Die fehlende Sicherheit der Kinder ist nur ein Aspekt dieser Situation: Hinzu kommen Umweltaspekte, da gerade auf kurzen Strecken der Ausstoß von Schadstoffen durch Pkw überproportional hoch ist. Nicht zuletzt behindert diese "Drive-In"-Mentalität die Kinder, selbständig im Verkehr mobil zu werden oder ihr Wohnumfeld kennenzulernen.

Die Situation ist kein Einzelfall, wie erste Ergebnisse einer Befragung von Eltern aus über 400 Kindergärten im Großraum Hannover durch den örtlichen VCD-Kreisverband belegen. Auch wenn der Weg zum Kindergarten nicht einmal 500 Meter beträgt, bringen rund 40 Prozent der befragten Eltern ihre Kinder morgens mit dem Auto. Auch die Existenz von günstigen Bahn- oder Busverbindungen auf dem Weg von zu Hause zum Kindergarten führt nicht dazu, diese Verkehrsmittel zu nutzen. Sie sind mit einem Anteil von rund einem Prozent praktisch bedeutungslos. Die für diese Wege sinnvollsten Verkehrsmittel, die eigenen Füße oder das Fahrrad, werden hingegen von rund der Hälfte der Eltern benutzt.

Viele Kindergärten sind sich des Problems durchaus bewusst und begrüßen daher die Aktivitätten, die der VCD im Großraum Hannover entwickelt. Die Auswertung der Fragebögen hat der VCD den Einrichtungen zur Verfügung gestellt. Wenn Interesse der Kindergärten besteht, wird der VCD darüberhinaus aktiv und erstellt zusammen mit Erzieherinnen und Eltern der jeweiligen Einrichtung individuelle Aktionspläne, um Kindern, Eltern und Erziehern umwelt- und kindgerechte Verhaltensweisen im Verkehr näher zu bringen.