Wettbewerb im ÖPNV

Die europäische Liberalisierung hält Einzug im ÖPNV: Ein Großteil der Bus- und Bahn-Leistungen muss künftig europaweit ausgeschrieben werden.

 
Das Thema ÖPNV und Wettbewerb spaltet die Gemüter. Zahlreiche Veranstaltungen zu diesem Thema spiegeln die kontroverse Diskussion wider. So lautete das Motto des 5. Deutschen ÖPNV-Kongresses in Düsseldorf: "Der Wettbewerb im Spannungsfeld der Interessen". Referenten aus deutschen und internationalen Unternehmen stellten dort ihre Praxiskonzepte zur Vorbereitung auf den Wettbewerb vor.

Der Blick über den Tellerrand machte deutlich, dass ausländische Verkehrsunternehmen bereits auf dem europäischen Nahverkehrsmarkt aktiv sind. Einig waren sich die Teilnehmer über die künftige Bedeutung hoher Qualitätsstandards und Kundenfreundlichkeit. Nur so könne die Attraktivität des ÖPNV gesteigert werden. Aus Umweltsicht ergeben sich Forderungen insbesondere an den Einsatz emissionsarmer Fahrzeuge, die die innerstädtische Belastung durch Lärm und Abgase möglichst gering halten.

Der VCD erarbeitet im Auftrag des Umweltbundesamtes und des Bundesumweltministeriums ein Projekt zu Umweltstandards bei der Vergabe von ÖPNV-Leistungen. Aus einem Vergleich der Umweltauswirkungen von Bus, Bahn und Pkw sollen Massnahmen zur Steigerung der Umweltfreundlichkeit des ÖPNV ermittelt sowie die Aufgabenverteilung für Kommunen, Landkreise und Verkehrsunternehmen abgeleitet werden. Die Projektergebnisse veröffentlicht der VCD in Kürze.

Dass die Kommunen und Landkreise bei der Vergabe öffentlicher Verkehrsleistungen Verkehrsunternehmen mit emissionsarmen Fahrzeugen bevorzugen dürfen, ist ein Ergebnis eines im Auftrag des Bundesumweltministeriums erstellten Rechtsgutachtens, das es im Internet unter www.bmu.de als Download gibt.

Michael Müller

Weitere Infos gibt es beim VCD, Tel.: (0228) 98585-19

 
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