Tankfüllung ohne Schwefel

Der hohe Schwefelgehalt in Benzin und Diesel verhindert den Serienstart neuer Katalysatoren und Motoren.

 
Die Automobilindustrie, allen voran Mercedes und VW, setzen sich für die schnellstmögliche flächendeckende Einführung besserer Kraftstoffe mit einem Schwefelgehalt von weniger als 10 ppm (parts per million) ein, die aus technischer Sicht als "schwefelfrei" gelten. Derzeit sind in Benzin maximal 150 ppm und im Diesel maximal 350 ppm Schwefel enthalten. Allein durch schwefelfreien Kraftstoff könnten die Schadstoffemissionen aller Fahrzeuge um bis zu 35 Prozent abnehmen. Beim Diesel reduzierte sich auch der Partikelausstoß um rund 20 Prozent.

Schwefelfreier Kraftstoff ist die Voraussetzung für die Einführung neuer Speicher-Katalysatoren und sparsamerer Motoren mit Benzindirekteinspritzung, die die Autobauer derzeit erproben.

Bisher hat nur Shell mit seinem schwefelfreien Kraftstoff Optimax etwas über die Hälfte seiner 1600 Tankstellen bundesweit umgerüstet. Alle anderen Mineralölkonzerne hinken weit hinterher. Bremsfaktor für eine europaweite Umstellung auf schwefelarme Benzin- und Dieselkraftstoffe ist auch die neue EU-Richtlinie. Sie erlaubt ab 2005 einen Wert von maximal 50 ppm, der zwar schwefelarm, für den Serieneinsatz neuer Motoren- und Abgastechnologien aber zu hoch ist.

Es gilt: Je weniger Schwefel im Sprit, desto weniger muss der Kat leisten, umso geringer ist der Energieaufwand, also weniger Spritverbrauch, weniger Abgase und längere Haltbarkeit von Katalysator und Motor.

 
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