Mit Sonnenkraft über Seen und Flüsse

Mit Solarkraft angetriebene Schiffe erobern deutsche Gewässer.

 
Wie Raumschiffe einer fernen Galaxie muten die Boote an. Ihre Mission: Personenbeförderung. Gelandet sind sie beispielsweise auf der Hamburger Alster, dem Maschsee in Hannover und dem Bodensee. Die Heimat der Boote mit dem futuristischen Design ist aber nicht die Milchstraße sondern Süddeutschland. Die Firma Kopf entwickelt und produziert die umweltfreundlichen Fährschiffe.
Die Boote werden für den jeweiligen Einsatzort maßgeschneidert. Die "Alster Sonne", das größte Solarboot der Welt, pendelt seit Mai auf der Hamburger Oberalster. Bei der Planung musste die geringe Tiefe des Flusses ebenso berücksichtigt werden wie die teilweise niedrigen Brücken. Herausgekommen ist eine Fähre, die beladen gerade 85 cm Tiefgang und eine Gesamthöhe vom gut drei Metern hat. Auf ihr finden über einhundert Personen Platz.
Was die Schiffe hauptsächlich von anderen "herkömmlichen", mit tuckernden Motoren betriebenen Booten unterscheidet, ist ihr Antrieb. Die Kraft der Sonne treibt zwei Elektromotoren an, die wiederum jeweils eine Schiffsschraube rotieren lassen. So gleitet die "Alster Sonne" lautlos und abgasfrei dahin.

 
 
Wenn die Sonnenscheindauer durch schlechtes Wetter - in diesem Sommer also recht häufig - nicht ausreicht, um die für den Schiffsbetrieb notwendige Energie zu liefern, werden die Batterien an Bord mit "grünem Strom" aufgeladen. Dafür leisten die Schiffe in der Zeit, in der sie nicht im Fährbetrieb sind, ihren Beitrag zur Stromversorgung: Die dann gewonnene Solarenenergie wird in das Stromnetz der Stadt eingespeist.

Kopf AG, Stützenstr. 6, 72172 Sulz-Bergfelden, Tel.: (07454) 75-0, Fax: -159

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