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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

VCD aktiv 4/2023

VCD-Aktivenwettbewerb

Alle mal malen: Stadt der Zukunft

Der Preis „12 qm Kultur“ ging an den VCD Rhein-Neckar

Ein Mann und eine Frau malen eine herbstliche Straßenszene auf eine Leinwand. Sie sind draußen auf einem Parkplatz am Straßenrand.
bauchplan/David RiekPreis für den VCD Rhein-Neckar: Er hatte eine Kunstaktion für alle auf einem Parkplatz in Schwetzingen organisiert.

Das will der VCD Rhein-Neckar erreichen: Die Menschen durch Kunst für die Mobilitätswende interessieren und darüber ins Gespräch kommen. Dafür nutzten die VCD-Aktiven die bundesweite VCD-Kampagne „12 qm Kultur“: Menschen wandeln einen Parkplatz für einen Tag zu einem Ort der Begegnung um. „Die Menschen sollten ihre Gedanken und Ideen zeigen, wie sich die Stadt anders gestalten lässt“, sagt Manfred Kern vom VCD Rhein-Neckar. „Sie sollten einfach kreativ werden und mitreden, ohne vorher Bücher zur Mobilitätswende oder Verkehrspolitik lesen zu müssen.“

Diese Aktion haben die Aktiven gestartet: Auf dem Kurzzeitparkplatz vor einer Schwetzinger Buchhandlung organisierten sie eine Kunstaktion zum Mitmachen: Angeleitet und unterstützt vom lokalen Künstler Fritz Fronius, konnten Passant*innen mit Pinsel und Acryl-Farben auf einer großen Leinwand ihre Vision von der Stadt der Zukunft malen. Außerdem waren sie aufgerufen, darüber abzustimmen, ob es in Schwetzingen mehr Kultur und Grün statt Parkplätze geben sollte – mit bunten Figuren, die sie in Gläser warfen. 

So haben sie die Aktion geplant und umgesetzt: Manfred Kern hatte die Idee zu der Aktion. Er ist selbst künstlerisch tätig und war viele Jahre kulturpolitischer Sprecher der Landtags-Grünen sowie Mitglied im Stadtrat. Er kennt den Künstler, den Besitzer der Buchhandlung und die Ansprechpersonen im Ordnungsamt. Die Aktiven wählten den Parkplatz auch deshalb, weil er in einer sogenannten Begegnungszone liegt, in der viele Menschen zu Fuß unterwegs sind. Autos dürfen maximal Schrittgeschwindigkeit fahren, alle Verkehrsteilnehmer*innen sind gleichberechtigt. „Unsere Aktion fand an einem Ort statt, an dem eine Mobilitätslösung der Zukunft bereits umgesetzt ist“, sagt Kern.

Das war schön: Viele Menschen blieben stehen und sahen interessiert zu. Zu Pinsel und Stift griffen vor allem Kinder und Jugendliche, auch etliche Senior*innen malten mit. Nach und nach entstand eine bunte Straßenszene mit einer großen Sonne. „Die Menschen, die mitgemacht haben, haben ein Gemeinschaftsgefühl entdeckt“, sagt die VCD-Aktive Margarete Strubel-Raatz. Wie erhofft kamen die Aktiven mit den Passant*innen ins Gespräch: über den VCD und seine Themen, über die Verkehrs­situation vor Ort und die Idee einer autofreien Stadt.

Aktion nachmachen? Das empfiehlt der VCD: Künstler*innen engagieren, die gut anleiten können, so früh wie mög­lich eine Genehmigung vom Ordnungsamt einholen und einen Ort wählen, an dem viele Menschen vorbeikommen.

Das sagt die Jury: Sie lobte die 12-qm-Kultur-Aktion als sehr kreativ. Das gemeinsame Malen habe Passant*innen auf eine besondere Weise aktiviert.

Kirsten Lange

fairkehr 4/2023