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Uta Linnert
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Magazin 3/2023

Einwurf

Von unseren Nachbarn lernen

Portraitfoto von einer blonden Frau und einem braunhaarigen Mann, beide mit Brille.
VCDDie VCD-Bundesvorsitzenden Kerstin Haarmann und Matthias Kurzeck

Kopenhagen hat eine tolle Fahrrad-In­frastruktur; die Niederlande sowieso plus ein ambitioniertes Tempolimit. Paris hat die Radwege massiv ausgebaut und die Autos von einem Teil des Seine-Ufers verbannt, Österreich hat einen Klimacheck für überregionale Straßenausbauvorhaben, Schulstraßen, die kurz vor und nach dem Unterricht für Autos gesperrt werden, und die ÖBB-Nachtzüge! Barcelona hat seine Superblocks; in Spanien und Italien verbessert sich das Fernzugangebot erheblich; in der Schweiz ist die ganze Bahn klasse und der Postbus fährt bis ins letzte Dorf. Jetzt kommt auch noch London mit einem „health check“ für Fahrrad- und Fußgängerfreundlichkeit sowie Gesundheit von Stadtquartieren. Und in Deutschland? Okay, wir haben das 49-Euro-Ticket! Wirklich eine Revolution im Tarifdschungel, aber: Eine Schwalbe macht noch keinen (Verkehrswende)-Sommer. Weshalb tun wir uns so schwer mit fortschrittlicher Verkehrspolitik? Ist es nur die starke Autoindustrie, die jede Veränderung zulasten des Autos blockiert, oder die Angst vieler vor Veränderung im Allgemeinen? Wir brauchen endlich ein neues Straßenverkehrsrecht mit Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts und mehr Planungsfreiheit für Kommunen. Einige der genannten Maßnahmen können Sie vor Ort auch selbst angehen. Wir wünschen Ihnen viel Kraft und einen erholsamen Sommer!

Kerstin Haarmann, Matthias Kurzeck
VCD-Bundesvorsitzende

fairkehr 3/2023