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Ein Pfad führt über eine grüne Alm
Ein Junge gießt Pflanzen, die in einer Holzkiste wachsen
Eine Seilbahngondel schwebt über eine dicht bebaute Stadt

VCD aktiv 2/20203

VCD-Aktivenpreis

Tour de ÖPNV

Für eine Bus-Rundfahrt als Demonstration für mehr ÖPNV auf dem Land hat der VCD Uckermark den ersten Preis im VCD-Aktivenwettbwerb gewonnen.

Mehrere Menschen mit Masken in einem Bus.
VCD Uckermark/EngelhardtIm August 2022 starteten die Aktiven zur ihrer 9-Euro-Demo.

Das wollte die VCD-Regionalgruppe Uckermark erreichen: ÖPNV in Grenzregionen zwischen Landkreisen, Bundesländern oder gar Staaten funktioniert selten richtig gut. Erst recht nicht in sehr ländlichen Gebieten wie im Nordosten der Uckermark. „An der Grenze zu Vorpommern oder zu Polen hört die Infrastruktur auf“, stellt der Aktive Robert Hänsch fest. Darauf wollte der VCD aufmerksam machen. Gleichzeitig wollten die Aktiven zeigen: Das Angebot ist zwar dünn – doch wer sich informiert, kann die Busse sinnvoll nutzen.

Diese Aktion haben die Aktiven gestartet: Unter dem Motto „Gemeinsam mobil: die 9-Euro-Demo“ plante der VCD Uckermark eine Tages-Rundfahrt mit Bussen – inklusive einer sechs Kilometer langen Wanderung über die Landesgrenze, entlang einer Strecke, auf der keine Busse fahren.

So haben sie die Aktion geplant und umgesetzt: Fahrplanexperte Robert Hänsch plante die Rundtour nach folgenden Kriterien: Ein Teilstück sollte gewandert werden, und zumindest einmal sollte der PlusBus genutzt werden, um auf dieses Angebot aufmerksam zu machen. Das PlusBus-System in Brandenburg bedeutet: Busse im Stundentakt, direkte Anschlüsse zur Bahn und regelmäßige Fahrten am Wochenende. Im August 2022 starteten zehn Teilnehmer*innen zur 9-Euro-Demo. Bei jedem Umstieg rollten die Aktiven das VCD-Banner aus, verteilten Informationsmaterial und sprachen mit den Menschen über das Bus-Angebot. In den Bussen führte die VCD-Aktive und Soziologin Eva Engelhardt Gespräche mit Fahrgästen, fragte nach Fahrgewohnheiten und Wünschen für einen besseren Busverkehr.

Das war schön: Die Kreisverwaltung reagierte sehr positiv. Der VCD Uckermark hatte eine Zusammenfassung der Aktion und der Fahrgast-Interviews an die Medien und an den Landkreis geschickt. Die Landrätin lud den VCD zum Gespräch über die ÖPNV-Situation in der Region ein.

Aktion nachmachen? Das empfiehlt der VCD Uckermark: Die örtlichen Verkehrs­unternehmen an Bord holen und über die Aktion informieren. In der Nordostuckermark war das unter anderem deshalb wichtig, weil das Unternehmen dann statt eines Kleinbusses einen größeren Bus fahren lassen konnte.

Das sagt die Aktivenwettbewerbs-Jury: Die Aktion lässt sich auch von anderen VCD-Gruppen unkompliziert organisieren und ist damit ein sehr gutes Vorbild. Die Aktiven haben ein wichtiges Thema für den ländlichen Raum sympathisch umgesetzt.

fairkehr 2/2023