Magazin 5/2022
ÖPNV
Bahn frei für das Deutschlandticket
Lange hat die Politik darum gerungen, jetzt ist endlich klar: Das beliebte 9-Euro-Ticket bekommt einen Nachfolger: das „Deutschlandticket“. „Das Ticket ist ein großer Schritt heraus aus dem Tarifzonen-Wirrwarr, das Bus- und Bahnfahren in Deutschland bislang so kompliziert und oft teuer gemacht hat. Doch klar ist auch: Es ist nur ein erster Schritt. Ein neues Ticketmodell allein reicht nicht, um die Verkehrswende zu bewerkstelligen“, kommentiert die VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann.
Das Ticket soll 49 Euro im Monat kosten und in ganz Deutschland gültig sein. Verfügbar soll es nur als digitales Abo-Modell sein, monatlich kündbar. So weit die Details, die bisher feststehen. Doch es bleiben Unklarheiten und Kritik. So steht zum Beispiel noch nicht fest, wann das neue Ticket-Angebot startet. Angekündigt hatte es die Politik zunächst zum 1. Januar 2023, doch die Verkehrsverbünde halten das für unrealistisch. Zu viel müsse noch organisiert und geklärt werden.
Vom Deutschlandticket profitieren vor allem Pendlerinnen und Pendler, die im Umfeld von Großstädten wohnen. Für sie bringt das Ticket je nach Region eine immense finanzielle Entlastung und macht es einfacher, mehrere Verkehrsverbünde oder Tarifzonen mit demselben Ticket zu nutzen.
Der VCD fordert eine günstigere Ticketvariante für diejenigen, die sich 49 Euro im Monat nicht leisten können. Das günstigere Ticket dürfe maximal 30 Euro kosten. Damit mehr Menschen das Deutschlandticket nutzen können und wollen, brauche es außerdem eine Ausbauoffensive für Bus und Bahn: Mehr Verbindungen im ländlichen Raum und bessere und verlässliche Qualität in den Städten. Dafür muss der Staat laut VCD dringend viel Geld in die Hand nehmen, sonst kann die Verkehrswende nicht gelingen.