Familie 2/2022
Weltspieltag
Gemeinsam und draußen
Jedes Jahr am 28. Mai findet der Weltspieltag statt. Er macht darauf aufmerksam, dass Kinder in unseren Städten immer seltener die Gelegenheit haben, unbeschwert draußen zu spielen.
Fröhliches Kinderlachen dringt von einem Spielplatz herüber: Kinder schaukeln, rutschen, buddeln im Sand, eine Gruppe rennt einem Ball hinterher. Mit dem Frühling und den wärmeren Temperaturen füllen sich Parks, Spielplätze und Wiesen wieder mit den Kleinen und Kleinsten unserer Gesellschaft. Doch zwischen parkenden SUVs und Fahrzeuglärm geht das unbeschwerte Kinderspiel immer mehr unter.
„Unsere Städte werden zunehmend verdichtet und versiegelt, dadurch gibt es immer weniger Freiflächen und Spielmöglichkeiten für Kinder. Durch den zunehmenden Autoverkehr ist auch die Straße als Spielraum verloren gegangen. Dadurch haben sich die Bedingungen, um gemeinsam draußen zu spielen, in den letzten Jahrzenten drastisch verschlechtert“, erklärt Anika Meenken, VCD-Sprecherin für Kinder- und Jugendmobilität. Auch die zunehmende Mediennutzung führt dazu, dass sich Kinder öfter sitzend drinnen aufhalten. Die Coronapandemie mit ihren Kontaktbeschränkungen und anderen Einschränkungen hat die Möglichkeiten, draußen in Gruppen zu spielen und sich zu bewegen, noch weiter reduziert.
Doch draußen zu rennen, zu toben, kreativ zu werden ist zentral für eine ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung und das gesunden Aufwachsen von Kindern. Deshalb findet auch in diesem Jahr wieder der Weltspieltag statt, der genau auf dieses Thema aufmerksam machen und Kinder, Eltern, Vereine und Kommunen zum Mitmachen auffordern will.
Ein Tag für alle
Der Weltspieltag findet jedes Jahr am 28. Mai, dem internationalen World Play Day, statt. In Deutschland organisiert das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) seit 2008 gemeinsam mit seinen Partner*innen im „Bündnis Recht auf Spiel“ die Aktionen rund um den Weltspieltag. In diesem Jahr steht der Aktionstag unter dem Motto „Wir brauchen Spiel und Bewegung – draußen und gemeinsam“.
Deutschlandweit können alle, die Lust haben, eine Aktion zum Weltspieltag planen – angefangen vom kleinen Hindernisparcours in der Nachbarschaft bis hin zu groß angelegten Spielefesten. Das „Bündnis Recht auf Spiel“ sammelt und veröffentlicht diese Aktionen, das DKHW stellt den Organisator*innen Informations- und Werbematerialien zur Verfügung.
Als besonderer Kooperationspartner unterstützt in diesem Jahr der Verein Kinderfreundliche Kommunen e. V. den Weltspieltag. Die 41 Städte und Gemeinden des deutschlandweiten Netzwerkes stellen die Rechte von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt und beziehen sie bei der Planung von neuen Spielflächen mit ein. „Wir müssen den Kindern Platz in unseren Städten zurückgeben und dafür sorgen, dass sich Kinder selbstständig und sicher durch unsere Straßen bewegen können“, fordert Anika Meenken vom VCD.
Katharina Baum
Das Recht auf Spiel
Im „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ der Vereinten Nationen, besser bekannt als Kinderrechtskonvention, ist das Recht auf Spiel und Freizeit fest verankert. In Artikel 31 heißt es: „Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.“ Die Kinderrechtskonvention wurde am 20.11.1989 verabschiedet und bis heute von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen außer den USA ratifiziert.