Reise 4/2021
Luxemburg-Stadt
Ein Juwel
Mittelalterliche Stadt und politische Metropole zugleich – eine Radtour durch das UNESCO-Welterbe Luxemburg-Stadt
Unsere Radtour durch Luxemburg-Stadt starten wir am Place de la Constitution und machen uns die Planung leicht, indem wir einfach der knapp zehn Kilometer langen UNESCO-Radtour folgen.
Nach wenigen Metern erleben wir das erste Highlight infrastruktureller Natur: 2017 wurde unterhalb der historischen Adolphe-Brücke eine beeindruckende Fahrrad- und Fußgängerbrücke installiert. Autos oben, Zufußgehende links, Radfahrende rechts – so macht man's richtig.
Weiter geht es durch das grüne und kühle Petrustal. Zerklüftete Felsen, schroffe Hänge – für einen Moment lassen wir das Stadtleben hinter uns. Gemütlich geht es auch noch in den alten Stadtteilen Grund, Clausen und Pfaffenthal zu. Sie alle gehören zur Unterstadt. Neben dem Petrusbach zerschneidet das Flüsschen Alzette die Felsen, auf denen die Oberstadt von Luxemburg-Stadt liegt. In die schroffen Felshänge sind die Kasematten eingehauen. Die Höhlen und Gänge wurden im 17. Jahrhundert zu Verteidigungszwecken angelegt und sind Teil der Vaubanschen Festungsanlage.
Die markante Lage der Stadt machte es früher den Feinden schwer, später den Radfahrenden. Denn die Höhenunterschiede mitten in der Stadt sind nicht gerade radfahrerfreundlich. Doch die Zeiten, in denen das als Ausrede taugte, ins Auto zu steigen, sind vorbei.
Denn zwischen der Unter- und der Oberstadt verkehrt seit 2016 der Pfaffenthal-Aufzug. In 30 Sekunden ist man 65 Meter höher – kostenlos, auch inklusive Fahrrad und nebenbei mit Panoramablick.
Nachdem wir anschließend durch den Stadtpark geradelt sind, genießen wir zum Abschluss noch einen Kaffee in einem der Cafés auf dem netten Place d'Armes. Danach etwas träge, entscheiden wir uns spontan, das moderne Politik- und Bankenviertel mit der neuen Straßenbahn anzusteuern. Die ist, genau wie seit 2020 alle anderen Busse und Bahnen im ganzen Land, kostenlos – Fahrradmitnahme inklusive. So macht City-Sightseeing wirklich Spaß.
Katharina Garus